Southside Festival 2014: Fotos der Fans – Seid ihr dabei?

Bestes süddeutsches Wetter empfing die Fans beim Southside-Festival 2014

Küsse unterm Riesenrad, feiern auf den Schultern des Freundes, viele viele Fußballflaggen, lustige Pappschilder („Ruf die Mutter an!“, „Ich will hoch!“), dazu zufriedene Gesichter, wohin man auch guckt: Das ausverkaufte Southside-Festival 2014 war ein voller Erfolg.

In der Galerie sehen Sie die besten Fotos der Fans – vielleicht erkennen Sie sich ja wieder.

Zur Einstimmung unser Festivalbericht vom Freitag:

Southside-Festival 2014, der Freitag: Road-Romantik, Okkultismus, Schweiß

Auf einem Feld der Hegaualb ragt ein weißes Riesenrad empor. Über ihm haben sich an diesem Freitagmittag die anthrazitfarbenen Wolken festgehängt. Seine weißen Wagons drehen sich im Uhrzeigersinn. In der Mitte des Rades fügen sich die LED-Lämpchen zu einem Kreis. Das sieht aus wie ein überdimensionaler, praller Augapfel.

Könnte das „Southside-Eye“, wie der weiße Gigant deswegen heißen könnte, sprechen, hätte er allerlei skurrile Geschichten über dieses Festival zu berichten, das an diesem Wochenende nebst des 4000-Seelen-Kaffs Neuhausen ob Eck haust: über den Stau zu seiner Linken beispielsweise, in dem die Festivalpilger am Donnerstag gegen drei Uhr mindestens drei Stunden festsaßen. Vier Kilometer vor dem Gelände. Zu seiner Rechten hat das Fahrgeschäft freien Blick auf die Campingplätze. Dort verknotet sich eine Brigade Zelte zu einem einzigen grün-gelb-rot-blauem Flickenteppich. Ein Besucher fällt gerade über eine Schnurfalle in eines dieser populären Wurfzelte. Daneben schwänzen 17-jährige Abiturienten die Schule, um mit ihrem Ghettoblaster zu Kraftklubs „Wenn Du Mich Küsst“ abzufeiern. Die Endzwanziger daneben wiegen verstohlen den Kopf im Takt. Dem Riesenrad ist das nicht entgangen. Es könnte allerdings abgelenkt sein. Von der knallbunten Mischung an Bands, deren Outfits und Genres, die sich heute direkt zu seinen Füßen präsentieren.

Hinter den Zeltwänden der Red Stage trägt Jinte Deprez seine Fünfziger-Jahre-Haartolle beim Auftritt der belgischen Balthazar zur Schau. „I play like fashion comes and goes“, singt er bei dem Eröffnungsstück „The Boatman“. Er erzählt die Geschichte von einem Fährmann, dem er die Hand schüttelt, nicht alleine. Mehrstimmig singen, das gehört bei Balthazar zum guten Ton, drei der vier weiteren Bandmitglieder erheben ihre Stimmen zum Refrain. Bei ihrem Konzert klinkt sich allerdings das gesamte Zelt mit ein. Es bietet so viel Platz wie ein Fußballfeld in FIFA-Norm und ist zu dreivierteln mit Neugierigen gefüllt, die die Zeilen einhellig mittragen wie Gläubige bei der Sonntagskirche. Mit Abendmal-Reminiszenz wird der Messwein ausgerechnet in Form des letzten Songs „Blood Like Wine“ dargereicht: „One way or the other she will drink my blood with wine“. Dann verstimmt der Violinenklang Patricias Vannestes. Die Band erhebt ihre Instrumente gen Zeltdecke und betet a capella die Zeile „Raise your glass to the nighttime“. Ein wenig blasphemisch das Ganze, könnte sich das Riesenrad da denken. Allerdings versperren ihm die Zeltwände ohnehin die Sicht.

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