Sterben, bitte! Hat das Musik-Genre Einfluss auf die Lebenserwartung?

Die Psychologin Dianna Theadora Kenny hat den Zusammenhang zwischen Genrezugehörigkeit und Lebenserwartung von Musikern untersucht. Auch brachte sie ans Licht, welche Todesursachen in welcher Musikrichtung am häufigsten vorkommen

Die Psychologin Dianna Theodora Kenny hat sich auf das Musik-Geschäft spezialisiert: Nachdem sie schon die Lebenserwartung populärer US-Musiker mit dem Rest der amerikanischen Bevölkerung verglich und die Besonderheiten des „Club Of 27“ analysierte, legt sie jetzt nach: Wie „The Conversation“ berichtete hat Kenny den Zusammenhang zwischen Genrezugehörigkeit und Lebenserwartung von Musikern untersucht. Sie brachte auch ans Licht, welche Todesursachen in welcher Musikrichtung am häufigsten vorkommen. So erklärte sich wörtlich: „Ich wollte schauen, ob die Zugehörigkeit zu Musik-Genres in Zusammenhang mit verschiedenen Todesursachen und einem frühen Tod stehen.“ Um ihre empirischen Versuche zu quantifizieren, hat sie zwei Grafiken angefertigt (siehe unten).

In der ersten Grafik legt sie den Fokus auf das durchschnittliche Sterbealter von Musikern – bezogen auf Genre-Zugehörigkeit und Geschlecht. In ihren Auswertungen zeigte sich, dass Musiker, die älteren Stilen zuzuordnen sind, wie z.B. Jazz, oder Blues, sich in ihrer Lebenserwartung nicht vom Rest der US-amerikanischen Bevölkerung unterscheiden.

Anders sieht es bei R&B aus: Dort ist die Lebenserwartung erheblich geringer bzw. das Sterbealter deutlich früher anzusetzen als in der Gesamtpopulation. Dasselbe gilt für relativ neue Musikströmungen wie Elektronik oder Grunge. Dass die Datenerhebung Mängel aufweist, liegt auf der Hand: Schließlich konnten gerade die Künstler, die neueren Genres wie elektronischer Musik angehören, noch nicht über einen Gesamtlebenszyklus untersucht werden – schlichtweg weil diese Richtungen vergleichsweise neu sind.

Die zweite Grafik zeigt die Todesursachen innerhalb der einzelnen Genres: Hier wurden die Ursachen Unfall, Selbstmord, Totschlag, Herzinfarkt und Krebs gewählt. Vor allem im Bereich Metal und Punk tritt verhältnismäßig häufig die Todesursache durch einen Unfall auf. Als jüngstes Beispiel sind die tragischen Unfälle der beiden Metal-Bands „Wormreich“ und „Khaotika“ zu nennen. Am Ostersonntag (06. April 2015) verunglückten die Künstler im US-Bundesstaat Georgia – drei Musiker starben.

Jazz und Folk hingegen weisen Krebs als häufigste Todesursache aus. Tod durch Totschlag ist speziell im Hip-Hop/Rap-Bereich ein großer Faktor. Als exemplarisch können hier sicher die Anschläge auf Notorious B.I.G (1997) und Tupac Shakur (1996) gelten – beide Rapper starben durch Schusswaffen. Verdient man als Pop-Künstler sein Geld, kann man wohl aufatmen: Hier gibt es keine signifikanten Auffälligkeiten.

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