The Runaways: Wurde Bassistin Jackie Fuchs von Manager Kim Fowley vergewaltigt, während die Band dabei zusah?

Runaways-Bassistin Jackie Fuchs behauptet, dass sie von Kim Fowley, dem damaligen Manager der Band, vergewaltigt wurde, während ihre Bandkolleginnen und einige andere dabei zusahen.

Am Freitag (10. Juli) wurden Missbrauchsvorwürfe gegen Kim Fowley, eine Ikone der Musikszene in L.A. und Manager der Runaways, bekannt. Jackie Fuchs, die langjährige Bassistin der Band, behauptet, dass sie von dem im Januar an Krebs verstorbenen Fowley vergewaltigt wurde. Dabei sollen ihrer Aussage nach auch die Bandkolleginnen Joan Jett und Cherie Currie dabei gewesen sein und zugeschaut haben.

Was passierte in der Neujahrsnacht 1975?

Die Missbrauchsvorwürfe wurden durch einen Artikel der „Huffington Post“ über Jackie Fuchs (die sich auf der Bühne Jackie Fox nannte) bekannt, in dem zu lesen ist, dass sich die damals 16-jährige Musikerin am Neujahrsabend 1975 nach einem Konzert in einem Motel in Orange County befand und sich mit Methaqualon betäubte, das sie von einem Roadie bekommen hatte.

„Als ich meine Augen wieder öffnete, wurde ich gerade von Kim Fowley vergewaltigt und dabei von einigen Menschen beobachtet“, sagte Fuchs. Die heute 55-Jährige hörte ihrer Aussage nach noch die Stimme von Cherrie Currie, die dann den Raum verließ. Niemand rief die Polizei, weil die Musikerinnen laut Fuchs von Fowley eingeschüchtert worden wären.

Vorwürfe dementiert

Inzwischen haben sowohl Jett als auch Currie die Vorwürfe bestritten. Jett, die im April 2015 feierlich in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde, behauptete, nichts von der Vergewaltigung gewusst zu haben. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich es niemals zulassen würde, wenn jemand vor meinen Augen missbraucht wird. In einer Gruppe von Teeangern, die in den 70ern in der Rockmusik zu Berühmtheit gelangte, gab es schon eine Menge bizarrer Dinge, die passierten, aber von diesem Vorfall weiß ich nichts“, schrieb Jett. „Aber natürlich sind Jackies Aussagen wirklich verstörend – und obwohl ich schon seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr mit ihr hatte, wünsche ich ihr alles Gute.“

Bassistin Jackie Fox in ihrer Wohnung in Kalifornien (1976)
Bassistin Jackie Fox in ihrer Wohnung in Kalifornien (1976)

Currie antwortete via Facebook wesentlich ungehaltener. Sie gab zu, dass sie bei dem Vorfall dabei gewesen sei. Allerdings handelte es sich ihrer Meinung nach nicht um eine Vergewaltigung. Die Sängerin deutete an, in Kürze einen Lügendetektor-Test machen zu wollen, um nachzuweisen, dass die Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen.

All I can say is if Joan, Sandy and I saw an unconscious girl being brutally raped in front of us, we would have hit him over the head with a chair.

Posted by Cherie Currie on Freitag, 10. Juli 2015

I have been accused of a crime. Of looking into the dead yet pleading eyes of a girl, unable to move while she was…

Posted by Cherie Currie on Samstag, 11. Juli 2015

 

Der Vorfall wurde zum Running-Gag in der Band

Fuchs war Teil der Runaways bis zum Jahr 1977 und hatte in dieser Zeit auch kein Wort über den Vorfall verloren. „Irgendwann vergisst man so etwas und macht einfach weiter“, sagte Currie. „Ich habe es aus meinem Gedächtnis gestrichen – und das war wohl auch gut so.“

Victory Tischler-Blue, die Nachfolgerin von Fuchs bei den Runaways, gab hingegen an, dass man innerhalb der Gruppe über dieses Ereignis scherzte: „Ich habe davon so oft gehört“, sagte sie. „Sie sprachen davon, wie Kim Jackie wie eine Hündin ge***** hat. Das war so etwas wie ein Running Gag in der Band.“

Fowley hatte zu Lebzeiten in Interviews stets gesagt, mit den Bandmitgliedern der Runaways keinerlei sexuellen Kontakt gehabt zu haben.

Michael Ochs Archives/Getty Images
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