TRANSIT-PUNK

Der junge kanadische Folk-Punk-Troubadour ROB MOIR befindet sich gerade auf einer langen Reise. Er hat seinen Job gekündigt und sein Apartment aufgegeben, um für das nächste Jahr (oder länger) ohne festen Wohnsitz und regelmäßiges Einkommen zu sein und seine Lieder möglichst vielen Menschen vorzusingen. Sein erstes Album heißt „Places To Die“ – der Titel ist ein Wortspiel mit den Titeln jener Bücher, die 100 Dinge nennen, die man tun oder sehen muss, bevor man stirbt. Moir singt eben lieber von Orten, an denen man stirbt, bevor man lebt. „Meine Generation kümmert sich viel zu viel um materielles Zeugs und viel zu wenig um Erfahrung“, summiert er sein Thema. „Ich misstraue dieser Haltung sehr und habe Songs geschrieben, die eine Art Kommentar sind und eine andere Art von Leben ausdrücken.“

Wie der Songwriter aus Toronto die beiden Welten miteinander verbindet, passt gut in eine Zeit, in der Songwriter wie Frank Turner nicht mehr nur von eingeschworenen Gemeinschaften geliebt werden. „Für mich ist es jetzt einfach so weit, die Wahrheit zu sagen, ohne mich zu entschuldigen und ohne jemandem gefallen zu wollen“, sagt Moir. „Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass meine Musik die Zeit der Leute wert ist, die sie hören, und dass ich etwas zu sagen habe.“

Vor einigen Wochen hat Moir im Transitbereich eines Flughafens sein Idol Billy Bragg getroffen, sich ein Herz gefasst und ihn angesprochen. „Er sagte, der Trick ist, die Leute dazu zu bringen, dich für die Musik zu bezahlen, die du singen möchtest.“ Moirs Reise scheint sich schon zu lohnen.

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