TV-Kritik zu „Mob City“: Stadt der Engel? Von wegen!

Immerhin ein neues Serien-Highlight gibt es 2013 noch: Frank Darabonts Krimiserie "Mob City" holpert zwar etwas, sieht aber verdammt gut aus.

Für Serienfreunde ist die Weihnachtszeit tatsächlich eher still. Die aktuellen Staffeln von „Sons Of Anarchy“ und „Homeland“ wurden gerade (gar nicht still) beendet, vor den Feiertagen läuft nichts Neues mehr an. Nur „Scandal“ hält einen in Atem: Spinnt der US-Präsident jetzt? Dreht Olivia Pope durch? Und wer wird noch die Nerven verlieren, bevor 2014 erreicht ist?

Zumindest eine Premiere gibt es immerhin noch vor Jahresende: TNT Serie zeigt ab dem 29. Dezember „Mob City“, sonntags um 20.15 Uhr. Vorab kann man die ersten Folgen schon jetzt bei Sky Go oder Sky Anytime sehen. In den USA wird der neue Coup von Frank Darabont („The Walking Dead“) seit Anfang Dezember ausgestrahlt. Die Krimiserie basiert lose auf John Buntins Sachbuch „L.A. Noir: The Struggle For The Soul Of America’s Most Seductive City“, und der Titel umreißt die Handlung, die im Los Angeles der späten 40er-Jahre spielt, auch schon ziemlich genau: Das organisierte Verbrechen will die Stadt übernehmen, das LAPD versucht sich zu wehren und der Stadt wenigstens einen letzten Rest Ehre zu bewahren.

Den Kampf gegen die Gangster und die Korruption in den eigenen Reihen nimmt im Fernsehen der muffige Detective Joe Teague (Jon Bernthal) auf, der wirklich nicht gerade der größte Sympathieträger ist. Mit seinem kantigen Gesicht und ruppigen Auftreten wird er sich nicht nur Freunde machen, aber wer Geschäfte mit Bugsy Siegel (Edward Burns) und Konsorten ablehnt, muss halt ein hartgesottener Typ sein. Mancher Dialog bei „Mob City“ wirkt zwar leider fast ebenso so eckig wie Teague selbst, doch darüber tröstet die Ausstattung hinweg: Die Kulissen sind beeindruckend, Autos, Anzüge und Hüte stilecht. Und zwischen all den Showdowns kommt man ohnehin kaum zum genaueren Hinhören.

Außerdem gibt es mal wieder einige nette Begegnungen mit liebgewonnenen Serientäter: Neal McDonough, der mit seiner beängstigenden Intensität schon die „Desperate Housewives“ aufmischte, gibt den unbarmherzigen Polizeichef William H. Parker. Und der Bürgermeister, den ursprünglich mal Ron Rifkin (Alvin Sloane in „Alias“) spielen sollte, wird jetzt dargestellt von Gregory Itzin – dem Typen, der in „24“ als verschlagener Charles Logan selbst Jack Bauer das Fürchten lehrte. Jedenfalls zeitweise. Ob wir Logan 2014 in der zwölfteiligen „24“-Fortsetzung wiedersehen? Zuletzt hatte er sich zwar in den Kopf geschossen, aber kann das so einen Mann umbringen? Das wird wirklich spannend.

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