TV-Tipp: „Citizenfour“

In der Dokumentation "Citizenfour" wird auf ergreifende wie pointierte Art und Weise geschildert, wie Edward Snowden den Glauben an ein freies Internet für immer zerstörte.

Im Januar 2013 erhielt die Filmemacherin Laura Poitras merkwürdig verschlüsselte E-Mails von einem Unbekannten, der sich „Citizenfour“ nannte. Angeblich habe er Beweise für bisher unbekannte Massenüberwachungsprogramme der NSA und wollte sich ihr offenbaren. Die Dokumentaristin fliegt im Juni 2013 gemeinsam mit den Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill nach Hongkong, um sich mit dem Informanten zu treffen. Wie sich herausstellt, ist es Edward Snowden.

In ihrem spannenden, oscargekrönten Dokumentarfilm „Citizenfour“ gelingt es Laura Poitras das Phänomen „Edward Snowden“ – aber auch den immer noch unerklärlichen NSA-Skandal – auf unheimliche Art und Weise zugänglich zu machen. Der Film schildert die Vorbereitungen für eine der möglicherweise erschreckendsten Enthüllungen seit dem „Watergate“-Skandal.

Der Whistleblower als moderner Held

Acht Tage verbringen die Filmemacherin und die sie begleitenden Journalisten mit Snowden in einem Hotel, und der Moment, wenn sie nach Snowdens ausführlichen Erklärungen über die technische Dimension des Abhörens verstehen, was dies für die Welt von heute und vielmehr noch für die Welt von morgen bedeutet, gehört zu den wohl ergreifendsten der jüngeren Dokumentarfilmgeschichte.

„Citizenfour“, 23.11.2015 – ARD, 23:00 Uhr

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