U2: Erst einmal keine Chance … auf einen weiteren Grammy

U2 haben die Musikwelt mit der zunächst kostenlosen Veröffentlichung via iTunes überrascht. Nun zeigt sich aber auch, welche Folgen der Marketing-Coup haben könnte: Bei der nächsten Grammy-Verleihung wird das neue Werk wohl nicht berücksichtigt werden können.

Alles hat seine Vor- und Nachteile: Während U2 mit der unerwarteten Veröffentlichungspraxis ihres neuen Albums „Songs Of Innocence“ neue Wege gehen und die Musikwelt in helle Aufregung versetzt haben, scheint sich der ungewöhnliche Deal, das Neuwerk komplett kostenfrei via iTunes zur Verfügung zu stellen, zumindest auf bisher gewohnten Erfolgs-Terrains der Iren negativ auszuwirken.

Nachdem bereits bekannt wurde, dass die neue LP erst einmal nicht in den Billboard-Charts gelistet werden wird, kommt nun auch hinzu, dass „Songs Of Innocence“ keine Chance auf einen Grammy-Award haben dürfte, wie Billboard.com berichtet. Zumindest bei der 57. Verleihung des weltweit bedeutendsten Musikpreises im nächsten Jahr wird die Band für die neuen Songs leer ausgehen müssen, weil nur Veröffentlichungen bis zum 30. September berücksichtigt werden. „Songs Of Innocence“ geht erst zwei Wochen später, am 14. Oktober, in den regulären Verkauf.

Das ist auch deshalb überraschend, weil Bono und Co. zu den häufigsten Gewinnern in der Geschichte des Grammys zählen. Ein Sprecher des Musikpreises erinnerte noch einmal an die eindeutigen Richtlinien der Academy: „Alle Einreichungen, ob es sich nun um Singles, Songs oder Alben handelt, müssen kommerziell erschienen und im ganzen Land bis zum Stichtag verfügbar sein. Das ist bei einem Erscheinungstermin am 14. Oktober nicht der Fall.“ Wie „Billboard“ ebenfalls herausgefunden haben will, könnte es aber bereits heute (10.09.) erste Gespräche mit der Academy geben, um eine mögliche Ausnahme von der Regel zu erzielen.

Sollten diese Gespräche scheitern, hätten U2 allerdings dennoch einen Trumpf in der Hinterhand: Die als Teil der Spendenkampagne für RED und der Bank Of America während der Übertragung des diesjährigen Super Bowls präsentierte Single „Invisible“ könnte durchaus mit einem Grammy bedacht werden.

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