Udo Lindenberg rudert zurück: „Umzug ist auf lange Sicht nicht geplant.“

Erst erklärte uns Udo Lindenberg, es gäbe einen Drang, bzw. "Lockefinger Richtung Berlin", da Hamburg immer weniger "alter Rock’n’Roll-Kiez und immer mehr Schnöseldorfer Plastikallee" werde. Nun sagt er: Alles halb so wild.

Udo Lindenberg, 65-jährige Rocklegende und seit langem Wahl-Hamburger, denkt über einen Umzug in die deutsche Hauptstadt nach. „Es gibt einen großen Lockefinger Richtung Berlin“, sagte der Sänger im Interview mit Torsten Groß. „Da zieht’s mich immer mehr rüber.“ Hauptgrund für den möglichen Umzug sei laut Lindenberg die fortschreitende Sanierung der Hamburger Innenstadt, die jede Atmosphäre zerstöre: „Das ist immer weniger unser alter Rock’n’Roll-Kiez und immer mehr Schnöseldorfer Plastikallee.“

Lindenberg, der aus dem westfälischen Gronau stammt, war schon 1968 nach Hamburg gezogen. Ab Mitte der 90er-Jahre war er PR-trächtiger Dauermieter im Atlantic Hotel an der Alster. Anfang 2011 vertrieben ihn allerdings die dortigen Renovierungsarbeiten aus seiner Suite: „Ich penne nicht hier, weil man hier nicht pennen kann, ist zu laut morgens“, erzählt er im Rolling-Stone-Interview. Eine vorübergehende Rückkehr ins Atlantic könne Lindenberg sich vorstellen – zuvor wolle er allerdings auf Reisen gehen: „Erst mal vielleicht in die Südsee, Gauguin und so.“

Unsere Meldung sorgte gestern in der Hansestadt für Unruhe. „Kann man dann Hamburgs Herz noch reparieren? Der Panik-Rocker will weg aus Hamburg, weil es zur ‚Schnöseldorfer Plastikallee‘ werde“, schrieb zum Beispiel das Hamburger Abendblatt. Die Entwarnung folgte am Abend, als die Redaktion des Abendblatts Lindenberg ans Telefon bekam. „Ich bin hier im Atlantic, dort wo mein Zuhause ist“, stellte er klar. Zwischen ihm und dem Hotel bestünde ein „Pakt“. Er wolle das Atlantic nicht verlassen und schlafe auch wieder hier. Nur während der Bauarbeiten war er vom morgendlichen Lärm genervt. „Aber jetzt ist es wieder ruhig“, so Lindenberg. Auch ein Umzug sei „auf lange Sicht nicht geplant“. Allerdings zeigte sich Lindenberg geknickt, dass die Stadt Hamburg ihn offenbar nicht optimal unterstütze bei der Errichtung seiner „Panik-Zentrale“, in dem Lindenberg Sammlerstücke und eigene Kunstwerke ausstellen will. „Andere Städte sind ganz wild auf meine Panik-Zentrale …“. Ob damit wohl Berlin gemeint ist?

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates