Überhaupt nicht kühl und berechnend: „Die Mathematik der Anna Depenbusch“

Vor Jahren sang sie noch in der zweiten Reihe - im Chor von Udo Lindenberg - jetzt steht ihr zweites Soloalbum an. Auf "Die Mathematik der Anna Depenbusch" klingt die charmante Hamburgerin ein wenig wie Annett Louisan mit Witz, Grips und Socken.

„Er tröstet sich mit Vodka und säuft sich durch den Tag“ – so steht es um Tim, der nicht so ganz mit Tina zurechtkommt, weil die gar nix mit Tim anzufangen weiß, weil sie ja eigentlich Klaus liebt, der aber beruflich nach China muss. Aha. Was sich ein wenig wie eine NEON-Titelgeschichte namens „Die Wege der Liebe“ liest (umso mehr, weil später noch einmal das Wort „Gelegenheitsfick“ auftaucht), ist ein Textauszug aus „Tim Liebt Tina“, einem kleinen, charmanten Song von Anna Depenbusch, die morgen ihr neues Album „Die Mathematik der Anna Depenbusch“ veröffentlicht. Dass der Song und das ausgelutschte Thema bei Depenbusch jedoch ganz formidabel funktionieren, zeigt diese Live-Aufnahme:

„Tim und Tina“ ist zugleich das Eröffnungsstück ihres Zweitlings, der in zwölf Songs munter von Country zu Pop zu Jazz über Chanson und Swing springt. „Der rote Faden dabei bin ich“, sagt Depenbusch dazu – und was gelesen fast arrogant anmutend, nimmt man ihr gar nicht mehr übel, wenn sie es mit charmanten Understatement in die Kamera lächelt. Ihre Musik klingt dabei ebenso radiotauglich (und „ZDF Morgenmagazin“-verträglich) wie unterhaltsam und ein wenig so wie Annett Louisan mit Witz, Grips und Socken. Müsste also funktionieren.

Daniel Koch

Mehr über Anna Depenbusch in Kürze in unserem Magazin.

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