Vom Witz zur Wahrheit

Wie Caitlin Rose doch noch lernte, Country-Musik zu lieben.

Es ist noch nicht lange her, da hätte Caitlin Rose niemals einen Country-Song ohne Hintergedanken gesungen. Die in Nashville aufgewachsene Songschreiberin hat einige Jahre lang versucht, eine Country-Punk-Platte zu machen und möglichst ironisch zu sein, auch ihre reine Country-EP „Dead Flowers“ wirkte wie ein übertriebenes Zitat. „Ich bin vor der Ernsthaftigkeit weggelaufen, alles musste ein Witz sein“, bekennt sie.

Daheim im Elternhaus hörte Rose zwangsläufig die großen Damen der amerikanischen Volksmusik, Patsy Cline, Loretta Lynn und Linda Ronstadt – der Vater ist selbst Musiker. Sich zum Country zu bekennen sei so, als würde man mit seiner Mutter shoppen gehen, sagte Rose einmal: als Teenager peinlich, später wieder eine tolle Sache. Das Debütalbum „Own Side Now“ ist nun der Sieg des guten Geschmacks über die Aufmüpfigkeit der Adoleszenz. Die mittlerweile 23-Jährige singt unverblümten Country-Soul, zärtlich, aber nicht zuckrig, sehnsuchtsvoll, aber inhaltlich pointiert: „Ich will einen Song zehn Millionen Mal singen können und ihn immer noch meinen. Wie Linda Ronstadt – die hat alles Überflüssige weggelassen.“

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