Vor Gericht: Bushido gewinnt gegen Klaus Wowereit

Das Landgericht Berlin wies eine Klage des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, gegen Bushido ab. Der Song "Stress ohne Grund" sei nicht volksverhetzend. Aber auch der Rapper bereitet nun eine Klage vor.

Auch in zweiter Instanz wurde die Anklage Klaus Wowereits, Regierender Bürgermeister von Berlin (SPD), gegen Bushido abgewiesen. Wowereit hatte im vergangenen Herbst wegen des Songs „Stress ohne Grund“ geklagt und eine Strafanzeige wegen Beleidigung und Volksverhetzung gestellt. Als Grund nannte Wowereit Passagen, in denen er schwulenfeindlich beschimpft worden sei.

Das Amtsgericht Tiergarten hatte die Klage im November 2013 nicht zugelassen, da der Text des Songs weder volksverhetzend noch gewaltverherrlichend sei. Vielmehr gelte für „Stress ohne Grund“ die vom Grundgesetz geschützte „künstlerische Freiheit“.

Daraufhin hatte die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt – und nun verwirft auch das Landgericht die Anklage. Eine zweifache Niederlage für Wowereit. Beendet ist der „Stress“ damit noch lange nicht. Denn Bushido plant laut Informationen der „BZ“ eine Schadenersatzklage, weil der Song derzeit verboten ist: Wegen der Indizierung durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien darf die CD nur an Erwachsene verkauft, weder öffentlich beworben noch über den Versandhandel vertrieben werden.

Bushido aktuell:

Derzeit ist Bushido mit „Sonny Black“ auf Platz eins der Charts.

Drohungen an Kay One, die Grünen-Politikerin Claudia Roth oder Moderator Markus Lanz – Bushido teilt, weil das gute Eigenwerbung ist, gerne gegen andere Prominente aus. Nun geht der Rapper auf Jürgen Klopp los, Trainer des Fußballvereins Borussia Dortmund.

In seinem neuen Song „Haifisch“ singt Bushido: “Hoffentlich erstickt dein fetter Vater an seinem Schweinefleisch / erstickt an seinem Dosenbier / Der Jürgen Klopp in Birkenstock / Lustig, lustig, wenn ich ihm sein Maul mit meinem Gürtel stopf”.

Laut „Meedia.de“ habe „DerWesten“ den BVB kontaktiert und um Stellungnahme gebeten. Antwort eines Sprechers: “Für Borussia Dortmund gibt es nichts Wichtigeres als Fußball. Und nichts Unwichtigeres als solche Nicht-Themen.”

Derzeit übt Bushido sich wieder im Angriff. In einem Interview mit „16BARS.TV“ beschimpfte der 35-Jährige den Moderator Markus Lanz unlängst als „Arschloch“.

„Schadenfreude ist die schönste Freude. Ich liebe es, wenn Leute stolpern und auf die Fresse fliegen. Markus Lanz ist einfach so ein richtig dreckiges Arschloch, weil die mich und Sido so hinter’s Licht geführt haben. Die Sendung war so ein hinterhältiges Ding und seitdem ist dieser Typ [Lanz] für mich gestorben. Wenn ich in vor einem Supermarkt treffe, mit einem Schild ‚Bitte eine kleine Spende‘, dann werde ich den Becher klauen und werfe das Geld weg.“

Aber auch über sein Geschlechterrollen-Bild sprach Bushido im Interview. So kann er sich Ursula von der Leyen gar nicht als Verteidigungsministerin vorstellen: „Generell, nicht, weil’s ne Frau ist. Da wollte wohl jemand demonstrieren, dass man mit der Zeit geht.“

Dass Bushidos Proll-Image durchaus einem Schema folgt, hat „PULS“, der Jugendsender des Bayerischen Rundfunks, schön aufgezeigt.

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