Weihnachts-Zombies im Knetschnee: Sufjan Stevens‘ „Silver & Gold“ im Stream

Eine der nervigsten Begleiterscheinungen von Weihnachten sind mit Sicherheit die pseudo-besinnlichen Weihnachts-Sampler. Sufjan Stevens liefert mit "Silver & Gold" den nachdenklichen Gegenentwurf und lässt im Video zu "Mr. Frosty Man" Knet-Zombies von einem mutigen Schneemann niedermetzeln.

Bei den meisten stellen sich ja schon sämtliche Nackenhaare auf, wenn man das Wort Weihnachtsalbum nur hört. Man bekommt Magenschmerzen, wenn der erste Akkord von „Last Christmas“ auch nur anklingt und stellt die ganze Adventszeit über schon mal vorsorglich das Autoradio auf Hörspielsender um – oder lässt es ganz aus. Wenn es gar nicht anders geht, hilft nur noch ein beherzter Schluck Glühwein mit Schuss.

Eine erfreuliche Abwechslung bietet in diesem Jahr die neue Weihnachtsbox von Sufjan Stevens, der darauf auch mal mit Ebenezer-Scrooge-Attitüde einen schönen Gegenentwurf wagt. So ist das zumindest im morbiden Video zu „Mr. Frosty Man“ zu sehen. Diese Art der Feiertagsdarstellung ist aber bei weitem nicht die Regel bei Stevens.

In diesem Jahr beweist er das mit gleich fünf neuen CDs anlässlich seiner selbst erklärten Lieblingsjahreszeit, die sich alle im Sampler „Silver & Gold“ finden lassen. Vor fünf Jahren gab es die erste Reihe namens „Songs For Christmas“. Die Songs waren ursprünglich gar nicht für den öffentlichen Verkauf gedacht. Eigentlich stellten sie originelle Geschenke für Freunde und Familie dar. Die waren offenbar begeistert, weswegen man den Rahmen dann doch noch ausweitete.

Besonders schön an der neuen Plattensammlung sind die Kollaborationen: Neben Aaron und Bryce Dessner (The National), Richard Reed Parry (Arcade Fire), Cat Martino (Sufjans rechte Hand bei seinem letzten Album „Age of Adz“), Sebastian Krueger (Inlets), Gabriel Kahane und Vesper Stamper finden sich da auch Mitglieder von Danielson (Daniel, Elin, Lilly und Ida). Herausgekommen ist eine runde Zusammenstellung aus frommen Hymnen und unbekümmerten Feiertags-Pop-Songs. Insgesamt finden sich fast drei Stunden Musik auf den CDs.

Wer jetzt Lust auf die Titel bekommen hat, kann „Silver & Gold“ digital, als Vinyl-Platte oder im CD-Box-Set erwerben. Unser Lieblingsstück findet sich aber im gelungenen  Schauermärchen um „Mr. Frosty Man“ – vorgetragen in Knetmasse. Jetzt noch der provisorische Griff zu Dickens „A Christmas Carrol“ und der Weihnachtsterror kann beginnen. Nur zu, wir sind bestens gerüstet:

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