Weiße Socken

Der britische Schauspieler Simon Pegg entdeckte durch Adam Ant das Dandytum

„Dirk Wears White Sox“ von Adam And The Ants fühlte sich damals an wie mein erstes Erwachsenen-Album, weil darauf geflucht wurde! In „Day I Met God“ singt er über Gottes Genitalien und das Wort „pissing“ kommt vor – als Zehnjähriger dachte ich: „Oh mein Gott, ist das böse – wie cool!“ Ich hatte Adam Ant ja erst in der Mitte seiner Karriere entdeckt, er tauchte in Zeitschriften und Charts-Sendungen auf. Daraufhin wollte ich alles hören, was er je gemacht hatte. Sein Debütalbum „Dirk Wears White Socks“ kam nach Punk, aber vor den New Romantics. Etwas in der Attitüde der Musik war gefährlich.

Auch das Cover ist verblüffend. Ich habe nie ganz herausgefunden, was das sein soll. Eine Frau im Kleid habe ich anfangs nicht darin erkannt – eine Zeit lang dachte ich, das wäre ein Kerl. Es ist ein verschwommenes Durcheinander! Mir gefällt, dass es Fragen offen lässt. Ich habe mich auch immer gefragt, was der seltsame Albumtitel bedeutet. Ich trage weiße Socken übrigens nur, wenn ich Sport mache. In meiner Schulzeit fand ich sie cool. In der Ska-Ära mit Bands wie The Selecter oder The Specials waren weiße Socken in Loafers ein angesagter Look.

Das Album hat mich durch alle Lebensphasen begleitet. Es hat Bestand. Es fühlt sich auch heute noch modern an und sehr lebendig, nicht wie ein Artefakt. Neulich habe ich die Platte wieder gehört. Ich liebe den Song „Nine Plan Failed“, der ist jedes Mal gruselig. Ich singe mir selbst immer noch die Lieder vor, im Auto oder unter der Dusche.

Simon Pegg ist ab dem 14. August in der Bestsellerverfilmung „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ zu sehen.

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