Zum Tode von Captain Beefheart

Am 17. Dezember verstarb Captain Beefheart im Alter von 69 Jahren. Don Van Vliet - so sein bürgerlicher Name - litt an MS (Multiple Sklerose). Wir erinnern uns in Bild und Ton an den Mann, der wie kein anderer Psychedelisches mit klassischem Blues mischte.

Simpsons-Erfinder Matt Groening sagte einmal: „Captain Beefheart-Fans waren die Leute, die sogar von den Hippies ausgestoßen wurden. Sie waren selbst den Hippies zu schräg.“ Eine Einschätzung, die Beefheart ebenso gefallen hätte wie seinen zahlreichen Fans. Dennoch wird sich niemand rausnehmen, Beefheart als einen Spinner zu bezeichnen – auch wenn John Peel in einer BBC-Doku über Captain Beefheart daran erinnerte, das man ihn anfangs als „lyrical prankster“ bezeichnete. Aber das ist lange her – inzwischen, und schon zu seinen Hochzeiten Ende der 60er – verehrt man seinen experimentierwütigen Umgang mit Avantgarde, Free Jazz, Delta Blues, Psychedelic und Rock’n’Roll. Sein von Frank Zappa produziertes Meisterwerk „Trout Mask Replica“ wurde 1969 von einem der härtesten Musikerkritiker der Zeit – nämlich keinem geringeren als Lester Bangs – überschwenglich „a total success, a brilliant, stunning enlargement and clarification of his art“ genannt. In der vom US-Rolling Stone zusammengestellten Liste der „500 Greatest Album Of All Times“ belegt es einen stolzen 58. Platz.

Seine Musikerkarriere beendete Van Vliet 1985. Mit seiner Frau Jan, mit der er seit 40 Jahren verheiratet war, zog er sich in die Mojave Wüste zurück und machte seine Malerei zum Beruf. Eines seiner bekannteste Werke hat passenderweise den Titel „The Art Of Music“ (hier anschauen) und zeigt, dass er die Malereikunst ähnlich visionär beherrschte wie die Kunst der Musik.

Es war dann auch die ihn ausstellende „Michael Werner Gallery“ in New York, die den Tod offiziell der Öffentlichkeit mitteilte.

Die amerikanischen Kollegen erinnern mit dieser Bildergalerie an das künstlerische Leben des Captain Beefheart. Die Rolling Stone Coverstory aus dem Jahr 1970 kann man hier komplett in Englisch nachlesen.

BBC-Dokumentation über das Leben und Schaffen des Captain Beefheart – erzählt von John Peel

Part 2, Part 3, Part 4, Part 5, Part 6

Captain Beefheart & Magic Band – „Sure ’nuff ’n Yes I do“ (live in Cannes 1968)

Captain Beefheart – „Ice Cream For Crow“ (Musikvideo unter der Regie von Don Van Vliet)

Captain Beefheart – „I’m Gonna Boogiarize You Baby“ (live bei Beat Club)

Captain Beefheart bei David Letterman:

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