Ärger um die „Reunion“ von Nirvana mit Paul McCartney

Paul McCartney ruft scherzhaft die Nirvana-Reunion aus, ein Nirvana-Song wurde aber beim 12-12-12-Benefizkonzert gar nicht gespielt. Courtney Love ist dennoch "not amused". Wir lüften das Geheimnis des ominösen Tracks und hören, was die Cobain-Witwe zu sagen hat.

Für das Benefizkonzert 12-12-12 im New Yorker Madison Square Garden versammelten sich so einige bekannte Acts, wie die Rolling Stones, The Who, Eddie Vedder, Roger Waters, Jon Bon Jovi (ja, leider), Alicia Keys und selbst Obermacker Kanye West. Besonders aufsehenerregend war aber das Konzert von Nirvana. Pardon: Den ehemaligen Nirvana-Mitgliedern Dave Grohl, Pat Smear und Krist Novoselić, die mit Paul McCartney als „Cobain-Ersatz“ aufspielten. (Unseren Nachbericht samt Bildergalerie finden Sie hier).

Und, was spielten sie? „Smells Like Teen Spirit“? Nein. „Come As You Are“? Ebenfalls falsch. Man versuchte es mit „Cut Me Some Slack“. (Hier kann man sich den Auftritt ansehen). Man ahnt oder weiß es schon: Der Titel existiert überhaupt nicht im Katalog der Band aus Seattle. Das ist ja nicht weiter überraschend, schließlich ist Nirvana ja Geschichte oder Legende, wie man eben gerade möchte. Es stellt sich aber die Frage, wieso Paul McCartney himself öffentlich bereits vor dem Gig von einer „Nirvana-Reunion“ sprach (wir berichteten) und woher der Track auf einmal kommt.

Auf letztere haben wir die Antwort: „Cut Me Some Slack“ wird sich auf dem Soundtrack von Dave Grohls Dokumentation „Sound City: Real To Reel“ wiederfinden. Der Film handelt von dem berühmten Studio in Los Angeles, in dem unter anderem Alben wie Nirvanas „Nevermind“, Neil Youngs „After The Goldrush“, Fleedwood Macs „Rumors“ und Tom Petty And The Heartbreakers „Damn The Torpedoes“ aufgenommen wurden.

In dem Streifen werden sich dann unter anderem Gespräche mit diesen Künstlern finden lassen. In unserem Interview mit Dave Grohl findet man mehr Details zum Thema.

Viel weiß man noch nicht über den dazu passenden Soundtrack. Die Namen Rick Springfield, Josh Homme und Slipknots Corey Taylor wurden dennoch schon verraten.

Jetzt aber zurück zu Paul McCartney und dieser Nirvana- und „Cut-Me-Some-Slack“-Sache. Bis dato ist noch nicht klar, welche Rolle (falls überhaupt eine) McCartney in der Dokumentation spielen wird. Auf einer neuen Website für den Song wird aber ein fertiges Tape gezeigt, auf der die Namen Paul McCartney, Novoselić, Smear und Grohl geschrieben stehen. Auch sicher ist, dass dieser Song dem Filmprojekt entstammt.

Von der „Nirvana-Reunion“ sprach McCartney vermutlich in erster Linie, weil er es amüsant fand und weil es beim gemeinsamen Jammen ebenfalls so genannt wurde. Das erzählte er sogar auf der Bühne des 12-12-12: „Recently some guys asked me to jam with them. So I showed up, like you do, you know. Ready to jam. And in the middle of it these guys kept saying: ‚We haven’t played together for years!‘ The penny finally dropped and I understood I was in the middle of a Nirvana reunion!“

Aber, wie schon gesagt: Nicht alle finden das so lustig. Courtney Love zum Beispiel ist absolut „not amused“ und wetterte öffentlich dagegen. Der Zeitung TMZ sagte sie: „Schauen Sie, wenn John [Lennon] noch leben würde, wäre es in Ordnung“.

Zudem muss man auch noch beachten, dass diese „Nirvana-Reunion“ um die jeder so ein Aufheben macht, weil Dave Grohl und Krist Novoselić mal wieder zusammen spielten, wenn dann überhaupt schon früher so passierte. Novoselić gastierte in den letzten Jahren immer mal wieder bei den Foo Fighters. So auch Pat Smear, seit 2011 wieder festes Mitglied und zuletzt zweiter Gitarrist von Nirvana. Den Beweis gibt es in Form eines Videos am unteren Ende des Artikels.

Um es noch deutlicher zu machen: Nur weil zwei befreundete Musiker zusammen spielen, die mal in derselben Band waren, heißt das noch lange nicht, dass es diese tatsächlich wieder gibt. Basta. Aber das wissen sicher auch alle Beteiligten – und wundern sich über die Aufregung…

Hier der Beweis, die Foo Fighters spielen „These Days“ 2011 mit Krist Novoselić am Akkordeon:

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