Album der Woche

Album der Woche: Def Leppard „CD Collection, Volume 1“

Die ersten vier Hardrock-Klassiker und ein paar Raritäten in einer Box

Ja, natürlich sahen die Männer von Def Leppard damals lächerlich aus. Toupierte Dauerwellen (gern Voku­hila), Fransenjacken, nackte Oberkörper und auch noch Union-Jack-­Shorts. Zu ihrer Verteidigung kann man nur vorbringen, dass es die meisten Rockmusiker in den 80er-Jahren nicht sehr viel besser machten, manche hatten nur günstigere Voraussetzungen (siehe Bon Jovi).

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Dafür hatten Def Leppard die größten Hits, etliche Jahre lang. In einer kleinen Box jetzt nachzuhören: Die ersten vier Alben, von „On Through The Night“ (1980) bis „Hysteria“ (1987), sprühen vor Energie und perfektionistischem Ehrgeiz, wobei „Pyromania“ (1983) der Höhepunkt bleibt. Für „Stage­fright“ hätten sich auch AC/DC nicht schämen müssen, zu „Too Late For ­Love“ wurde bei jeder Dorfparty geknutscht, und „Rock Of Ages“ war genau das. Die Band hingegen hält immer noch das Zigfach-Platin-­Werk „Hysteria“ für ihr Meisterstück, auch wenn die Produktion von Mutt ­Lange, dem sie natürlich viel von ihrer Breitenwirkung verdanken, heute etwas zu hochglanzpoliert wirkt. Aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau – und Def Leppard werden es ertragen können, sie haben sich in den letzten Jahren wieder berappelt und klingen in den Liner­notes sehr selbstbewusst. Da wird das Album wahlweise mit „Sgt. Pepper“, „Pet Sounds“ oder „Thriller“ verglichen. Eine Nummer kleiner ging’s bei ihnen eben nie.

Zu den vier Alben kommt eine Raritätensammlung mit gar nicht so raren Single-Versionen und Remixen, einigen Outtakes, die es (zu Recht) nicht auf „Hysteria“ schafften, und ein Mitschnitt von einem Konzert im L.A. Forum 1983 – mit Gast­auftritt von Brian May, Drum­solo und massenhaft Gitarren­soli. Joe Elliott brüllt: „Are you still out ­there?“, als gäbe es kein Morgen. Gab es ja auch nicht. Das nächste Album war 1992 „Adrenalize“. Inzwischen war Gitarrist Steve Clark gestorben, Nirvana hatten alles verändert – und obwohl sich Def Lep­pard noch einmal Platz eins in US und UK sichern konnten, war die Zeit der Union-Jack-Shorts vorbei. (Phono­gram/Universal)

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