Augenzeuge bei Konzert der Eagles Of Death Metal: „Es war ein Blutbad“

1500 Zuschauer im Saal, beim sechsten Song kamen die Attentäter. Ein Augenzeuge berichtet vom Terror-Angriff beim Konzert der Eagles Of Death Metal in Paris. Auch Bruder und Ehefrau des Band-Drummers erzählen von den Vorgängen.

Ein Augenzeuge hat vom Terror-Anschlag im Pariser Konzertsaal „Le Batanclan“ Auskunft gegeben, im dem sich am Freitag Selbstmord-Attentäter in die Luft sprengten und mindestens einhundert Zuschauer mit in den Tod rissen.

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„Es war ein Blutbad“, sagt Julien Pearce, Journalist beim französischen Radiosender „Europe 1“. Er war am Freitagabend beim Konzert der Eagles Of Death Metal, als mehrere schwer bewaffnete Terroristen den Saal stürmten.

Zu CNN sagte Pearce: „Die Menschen haben geschrien, gekreischt und alle haben auf dem Boden gelegen. Zehn schreckliche Minuten, in denen alle am Boden lagen und ihre Köpfe geschützt haben.“

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„Sie haben ihre Waffen drei oder vier Mal nachgeladen. Sie haben nicht gebrüllt, sie haben gar nichts gesagt.“ Pearce habe „viele Schüsse“ gehört, die Terroristen seien „sehr ruhig, sehr entschlossen“ gewesen.

Der Reporter rettete sich über die Bühne zu einem Ausgang. „Die Leute versuchten zu fliehen und sind auf der Suche nach Ausgängen auf Leute getreten, die am Boden lagen.“ Er selbst habe allein 20 bis 25 Tote im Saal gesehen.

Gegen Mitternacht hatte die französische Polizei das „Bataclan“ gestürmt, alle drei Geiselnehmer wurden getötet.

Laut eines weiteren Augenzeugen sollen die Attentäter zu den Geiseln gesagt haben: „Hollande ist Schuld, euer Präsident ist Schuld, er hat nicht in Syrien einzugreifen.'“
Die Schießerei  im Saal soll beim sechsten Song der Band begonnen haben. Das berichtete der Bruder des Schlagzeugers Julian Dorio dem US-Fernsehsender WSB-TV, der Mann habe schon kurz nach den Anschlägen in Kontakt mit der Band gestanden.
Dorio hätte beim sechsten Stück automatisches Gewehrfeuer gehört, noch bevor sie irgendetwas gesehen hätten. „Es war so laut, es war lauter als die Band, und sie warfen sich auf den Bühnenboden. Als sie aufstanden, um sich in Sicherheit zu bringen, sahen sie Männer, die mit automatischen Gewehren auf alles und jeden am Ort schossen“, erzählte sein Bruder dem Sender.
„Da gab es eine Tür auf der Rückseite der Bühne, die auf die Straße führte, und sie flohen durch die Hintertür.“ Julian Dorios Frau sagte der „Washington Post“, ihr Mann habe sie angerufen, „um mir zu sagen, dass er mich liebt und dass er in Sicherheit ist“.
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