B.Z.-Kulturpreis 2018: Sechs Bären und ein Karussell in der Volksbühne

Erstmals wurde der B.Z.-Kulturpreis in der Berliner Volksbühne verliehen. Durch den Abend führte Meret Becker, vergeben wurden sechs Bären.

Am Dienstagabend (9. Januar 2018) wurde der B.Z.-Kulturpreis 2018 verliehen, erstmals in der Volksbühne am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz. Ganz im Sinne einer Stadt, die sich immer dreht, hatte der Regisseur des Abends, Staatsopern-Intendant Jürgen Flimm, gleich ein Karussell auf die Bühne gestellt. Rund 800 Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft verfolgten die Zeremonie.

Als Moderatorin führte Schauspielerin Meret Becker durch die Gala, sang „Ich liebe das Leben“. Begleitet wurde Becker dabei von Andrej Hermlin und seinem Swing Dance Orchestra. Die Kollegen von der B.Z. haben Teile der Eröffnungsrede von B.Z.-Chefredakteurin Miriam Krekel protokolliert.

„In wenigen Tagen erleben wir in Berlin einen historischen Tag, der so in keinem Geschichtsbuch steht“, sagte Krekel. „Am 5. Februar 2018 ist die Mauer so lange gefallen, wie sie gestanden hat.“

Insgesamt wurden sechs Bären vergeben. Den ersten Kulturpreis erhielt Daniel Hope. Der britisch-südafrikanische Geiger hat familiäre Wurzeln in Berlin. Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader holte sich den Bären für ihren Film über den Schriftsteller Stefan Zweig, „Vor der Morgenröte“.

Sänger Marius Müller-Westernhagen wurde für seinen Verdienst einer 50 Jahre währenden Karriere ausgezeichnet. In seiner Dankesrede sagte er: „Es ist 2018 und wir müssen um Freiheit kämpfen. Und das nicht in einer Bananenrepublik, sondern hier.“ Auch Bestseller-Autorin Donna Leon streute politische Auffassungen in ihre Dankesrede: „Früher sagte ich auf Reisen gern, ich sei Italienerin, alle wurden gleich freundlicher. Jetzt, seit einem Jahr, ist es noch risikoreicher, zu sagen, dass ich Amerikanerin bin. Da sagen die Leute: ,Das tut mir leid!‘ Ich bin manchmal geneigt, zu sagen: Ich auch, aber ich behalte meinen Optimismus! Ich bedanke mich für diesen Preis, weil ich ihn hier in einer Demokratie bekomme. Danke!“

Schauspiel-Größe Henry Hübchen kam für die Kulturpreis-Verleihung in seine alte Wirkstätte zurück. Laudatorin Sophie Rois: „Henry Hübchen ist sicher niemand, der sich schont. Aber das Wort Arbeit fällt mir bei ihm nicht ein. Sein Gegenentwurf dazu lautet nämlich Spiel!“

Am Ende der Gala dann der Tanz: Die Breakdancer Flying Steps, gegründet 1993 von den damals 19-jährigen Var­tan Bas­sil und Kadir Memis, die kurz danach auf der ganzen Welt etliche Preise gewannen.

Tristar Media WireImage
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