Batman vs. Superman: Die Batman- und Superman-Filme 1978-2017 im Ranking

Auf einen Blick: alle zwischen 1978 und 2016 veröffentlichten Batman- und Superman-Filme in einem Ranking.

07. The Lego Batman Movie (2017)

Weil Batman (Will Arnett) im „Lego Movie“ allen die Show stahl, bekam er seinen eigenen Film – und die Fortsetzung des regulären „Lego Movies“ steht erstmal in den Sternen (2019 kommt gar der zweite Batman-Film).

Die erhoffte „Gag-Quote“ ist nicht ganz so hoch wie im „Lego Movie“, dieses Werk ist sehr dunkel beleuchtet und eher hektisch als rasant, Possen gibt es im Sekundentakt. Dennoch reicht es für einen guten Film. Die Idee, den „Herr der Ringe“-Sauron als Bösewicht innerhalb einer Truppe anderer Bösewichte zu karikieren, indem sein Turm plus Auge einfach läuft, ist fast genial.

Noch komischer ist das „Lego Batman Movie“, wenn der Titelheld dabei gezeigt wird, wie er in Alltagssituationen, die wir alle kennen, versagt. Etwa beim Bedienen der Mikrowelle (falsches Programm, schon wieder!) oder dem Apple-TV, das eben nur über einen bestimmten HDMI-Kanal läuft.

06. The Dark Knight (2008)

Der zweite Batman-Film Nolans ist nicht schlecht, aber er ist auch nicht das Meisterwerk, für das ihn die Anhänger der superseriösen Comicverfilmungen halten. Hier eine gekürzte Fassung unseres Texts aus der Reihe „die meistüberschätzten Filme aller Zeiten“:

Christopher Nolan wollte das Genre revolutionieren, indem er den Kampf Gut gegen Böse loskoppelt von den Gesetzen des Comics, von all seinen Unwahrscheinlichkeiten und Albernheiten betrachtet. Stattdessen mit Batman (Christian Bale) und dem Joker (Heath Ledger) das Duell gebrochener Charaktere, die unter ihrer Maske Menschen sind wie Du und ich. Herausgekommen ist mit „The Dark Knight“ das Porträt zweier fertig definierter Männer, die versuchen über ihre Rollen zu verhandeln. Sie sind unterhaltsam, ernst nehmen kann man sie nicht immer.

Vorbild ist Michael Manns „Heat“ von 1995. Der gilt als heutiger Maßstab für Porträtfilme, in denen die Grenze zwischen Helden und Antihelden nicht mehr zu definieren ist. Je mehr Leichen sie beklagen, desto dreckiger werden die Methoden. Am Ende erkennen Al Pacino als Cop und Robert De Niro als Krimineller, dass sie sich nur am Anfang ihrer Arbeit an gegenläufigen Enden befunden hatten. Getroffen haben sie sich dann in der Mitte.

Wenig gelungen ist der Joker. Für dessen Darstellung erhielt Heath Ledger posthum den Oscar, der Legende nach hatte er sich zur Vorbereitung auf die Rolle über Tage in einem Hotelzimmer verschanzt. Nur geht dieser Figur am Ende jede Originalität ab. Ledger präsentiert einen wahren Blumenstrauß voller Manierismen. Am auffälligsten ist noch sein ständiges Schmatzen, vielleicht eine Parodie auf Anthony Hopkins‘ Hannibal, der wie ein Gourmet mit der Zunge schnalzte. Ledger humpelt, und bevor er meuchelt, erzählt er jedem seiner Opfer eine andere Variante seiner Autobiografie, und wie ihm als Kind die Mundwinkel aufgeschlitzt wurden.

Weil „Dark Knight“ auf Realismus setzt, dichtet Autor Christopher Nolan seinem Joker eine Krankheit an, die bösartig klingt, aber in der Regel ein trauriges Leiden ist. Batman teilt uns die Diagnose des Jokers mit: „Paranoide Schizophrenie“. Das klingt nach Massenmörder!

Die von Fans als Höhepunkt des Films bezeichnete Szene schildert das erste Zusammentreffen von Batman und Joker in einem Verhörraum der Polizei. Beide werden voll beleuchtet gezeigt, wir sehen also, wie ein Mann mit Gummi-Lauschern auf einen schlecht geschminkten Pierrot einschlägt. Das sieht nicht wie Gotham aus, das sieht aus wie die Ausnüchterungszelle beim Kölner Karneval. Pacino und De Niro trafen sich in „Heat“ in einem Diner und lieferten einen der besten Dialoge der jüngeren Filmgeschichte ab. In „The Dark Knight“ arbeitet sich der Fledermausmann mit Fäusten an einem Clown ab, der nicht sprechen will.

Diese zwei leeren Figuren und ihre spannungslose Konfrontation sind die größte Enttäuschung in „The Dark Knight“. Aber auch Nolans Anspruch auf eine realistische Lebenswelt fängt hier erstmals an zur Belastung für den Kinozuschauer zu werden, zumindest die Entwicklung der Story leidet darunter. Weil der Regisseur hier komplett auf Wirklichkeitsnähe setzt statt auf die übernatürlich entstandenen Hierarchien des phantastischen Comic-Genres, wird der Machtaufstieg diverser Antagonisten gleich zu Beginn mit schwierigen Geldtransfers erklärt. Die versteht kein Mensch. Genauso wenig wie die Actionszene am Schluss, in der es Batman und seinem Gehilfen aufgrund „komplizierter Technik“ gelingt, „Handysignale zu visualisieren“, damit der geflügelte Rächer weiß, wo man hinschlagen muss. Der Zuschauer sieht das auf einer Leinwand mit schematischen Figuren. Hier geht es wohl um eine charmante Referenz an die Echo-Ortung von Fledermäusen; im Film wird daraus ein Lichtgewitter von Playstation-Männchen.

05. Superman III (1983)

S3-7

Es gibt Filme, die zu ihrer Zeit schon schlecht aussahen, und deren Ästhetik noch schlechter altert. Filme mit schlechten Effekten und schlechter erzählerischer Handschrift, mit schlechten Witzen, die die Charaktere verderben. „Superman III“, als Komödie angelegt, fällt vielleicht in diese Kategorie.

Aber es ist von allen Superman- und Batman-Werken auch dasjenige, das alle anderen überdauert, wegen seiner mehr denn je drängenden Themen: Computerhacker, Finanzkrisen, Umweltverschmutzung, Globalisierung, Ausbeutung von Landwirten in der Dritten Welt, Fair Trade. Superman muss sich hier also sehr weltlichen Problemen widmen, ein größenwahnsinniger Firmenboss (Robert Vaughn) will die Menschen mittels manipulierter (Wetter-)Satelliten erpressen. Richard Pryor spielt hier – in einer leider nicht lustigen Rolle – einen kleinen Angestellten, ein Programmierer, der mittels Salamitaktik – ein Komma nach rechts verschieben in den Rechnungsbilanzen – immer größere Beträge von seinem Chef stiehlt.

„Superman III“ ist so camp, wie der Mann in der Strumpfhose überhaupt nur sein kann. Als ein von der Regel abweichendes Popcorn Movie ist es ein krasser Außenseiter, so wie etwa „Rocky 3“ – mehr Action, mehr Musik, mehr Testosteron. Regisseur Richard „Beatles“ Lester zeigt vor allem in der Eröffnung wieder einmal, mit einer Montage von Slapstick-Szenen an einem ganz normalen New Yorker Morgen, Leute stolpern in die mobilen Wurststände, ein Yellow Cab rammt einen Hydranten, sein Gespür für Choreografie.

Der Film bietet aber auch einige düstere Seiten. Christopher Reeve darf – Pflichtübung für alle Theaterschauspieler – gegen sich selbst antreten, sein bösartiges zweites Ich spaltet sich ab. Superman gegen Superman. Reeve spielt die janusköpfige Situation auch weit überzeugender als etwa Tobey „Spiderman“ McGuire, der seine Veränderung im dritten Spinnen-Film vor allem dadurch andeutet, dass er eine Locke spiegelverkehrt in die Stirn legt.

Dieser Superman-Film beinhaltet auch die verstörendste Szene der Reihe. Der Superroboter des Schurken Webster greift sich eine Frau und verwandelt sie flugs in eine Mischung aus Zombie und Cyborg. Es geht nichts über eine Großaufnahme eines plötzlichen Augenaufschlags, hinter dem sich dunkle Löcher verbergen. Das Video bringt uns Erwachsene vielleicht zum Lachen, aber wer „Superman 3“ als Kind geguckt hat, war dieser Transformation wie aus einem Horrorfilm völlig ausgeliefert:

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