Beatlemania und Morddrohungen: Paul McCartneys Auftritt in Israel

Paul McCartneys Auftritt in Tel Aviv sorgt für Kontroversen. Einerseits scheint Israel, schon vor dem Eintreffen des Ex-Beatles gestern, von einer verspäteten Beatlemania befallen, andererseitshagelt es vonaußerhalbKritik und sogar Morddrohungen.

Im israelischen Radio laufen derzeit hauptsächlich Beatles-, Wings- und Paul McCartney-Songs rauf und runter, währende eine israelische Zeitung McCartneys- Auftritt als das „wahrscheinlich größte kulturelle Ereignis in der Geschichte Israels.“ Oron Korichoner, Lead-Sänger einer israelischen Beatles-Tribut-Band meint sogar, mit dem Auftritt „verbessern wir unsere Fehler der Vergangenheit.“

Außerhalb Israels dagegen steht McCartney weiterhin unter Beschuss. Die Organisation „Palästinische Kampagne zum akadedemischen und kulturellen Boykott Israels“ (PACBI) kritisiert das Konzert des Ex-Beatle nach wie vor aufs Heftigste: „Stellt euch vor, John Lennon würde noch leben und das Angebot bekommen, in Israel aufzutreten. Stellt euch weiter vor, wie er Israel erklärt, ‚wohin sie sich ihr Angebot stecken können‘ und stattdessen in Bethlehem auftritt. Paul McCartney dagegen- er wird als erster Beatle in Tel Aviv auf der Bühne stehen und dafür 43 Millionen einstreichen. Trotz der Proteste verschiedener palästinensischer Organisationen.“

Tatsächlich ruft PACBI schon länger internationale Künstler zum Boykott Israels auf- aufgrund der israelischen Besetzung der West Bank und der Situation im Gaza-Streifen. Tatsächlich folgten bereits Künstler wie Björk oder Snoop Dog dem Aufruf, indem schon geplante Konzerte in Israel wieder gecancelt wurden. McCartney dagegen bezeichnet sich weiterhin als „unpolitisch“, auch wenn er dafür sogar Morddrohungen bekommt.

Der aus Großbritannien verbannte, fundamentalistische Islamist Omar Bakri sagte gegenüber einer britischen Zeitung: „Wenn ihm sein Leben lieb ist, sollte Mr. McCartney nicht nach Israel kommen. Er wird dort nicht sicher sein, einige Selbstmordattentäter erwarten ihn bereits.“ Vielleicht sollte McCartney vorsichtshalber doch noch einmal mit Ted Nugent reden?

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