„Bewusst verletztend“: Angela Merkel kritisiert Jan Böhmermanns Erdogan-Gedicht

Die Bundeskanzlerin tadelte die vom ZDF aus der Mediathek verbannte „Schmähkritik“ des Moderators aus seiner Sendung „Neo Magazin Royale“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zum von vielen Seiten kritisierten und vom ZDF aus der Mediathek verbannten Erdogan-Gedicht von Jan Böhmermann geäußert. So kritisierte sie das „Schmähgedicht“, das der Moderator in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ in der vergangenen Woche vorgetragen und an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gerichtet hatte, als „bewusst verletzend“.

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Das habe Merkel nach eigenen Angaben auch in einem Telefonat mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu am Sonntag (03. April) deutlich gemacht, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag (04. April) mitteilte.

Man sei dabei übereinstimmend zu der Ansicht gelang, dass es sich um einen „bewusst verletzenden Text handelt“. Merkel verwies in dem Gespräch allerdings auch auf die Konsequenzen, die der öffentlich-rechtliche Sender aus eigenen Stücken bereits gezogen habe. Außerdem betonte sie den nicht zu diskutierenden Wert, den die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland habe. Gleichwohl sei diese nicht schrankenlos, so die Kanzlerin.

Jan Böhmermann hatte mit dem Poem auf einen Beitrag der Satiresendung „Extra 3“ reagiert, auf den der türkische Präsident mit heftiger Kritik reagiert hatte. So wurde in dem Land sogar der deutsche Botschafter in Ankara einbestellt.

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