Bringt Prince postum Sean Combs ins Gefängnis?

Gerücht über Prince-Aufnahme im Diddy-Prozess sorgt für Aufsehen im Netz. Was ist dran an dem angeblichen Video, das Sean Combs Probleme bereiten könnte?

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Schwere Vorwürfe gegen Sean „Diddy“ Combs

Der laufende Gerichtsprozess gegen den US-Musikmogul Sean „Diddy“ Combs hat nicht nur aufgrund der schwerwiegenden Anklagepunkte weltweite Schlagzeilen gemacht. Sondern auch wegen der prominenten Namen, die mit dem Fall in Verbindung gebracht werden. Diddy sieht sich mit Vorwürfen wegen Menschenhandels zum Zwecke der Prostitution, Erpressung, sexuellen Missbrauchs, Vergewaltigung und anderen zivilrechtlichen Klagen konfrontiert. Die mutmaßlichen Taten sollen sich über einen Zeitraum von rund 20 Jahren erstrecken.

Gerücht um Prince-Aufnahme schürt Spekulationen

Bereits ausgesagt haben unter anderem Cassie Ventura, ehemalige Lebensgefährtin von Diddy, sowie Dawn Richard, bekannt aus der Girlgroup Danity Kane. Doch zahlreiche weitere bekannte Persönlichkeiten könnten ebenfalls in den Zeugenstand gerufen werden, was dem Prozess zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit verschafft.

Inmitten des Medienrummels sorgte jüngst ein ganz anderes Thema für Aufsehen. Die angebliche Existenz einer geheimen Tonaufnahme von Prince, die sich direkt auf Sean Combs beziehen soll. Die Nachricht verbreitete sich zunächst über den YouTube-Kanal WhatIsMyStarWorth, der in einem Video behauptete, Prince habe noch zu Lebzeiten eine brisante Aufnahme hinterlassen, in der er über Diddy spricht. Mit angeblich explosiven Aussagen, die den laufenden Prozess stark beeinflussen könnten.

Das Video trug den reißerischen Titel: „1 MINUTE AGO: Prince’s SECRET Recording Just Shattered Diddy’s Trial …“

In der Beschreibung des Videos war von einer „erschütternden Wendung“ im Verfahren die Rede. Angeblich habe Prince in dieser Tonaufnahme vor Combs gewarnt und tiefgreifende Einblicke in das Musikbusiness gegeben. Die Behauptung: Diese Aufnahme könnte als Wendepunkt im Verfahren gelten.

Faktencheck: Die Aufnahme existiert nicht

Doch die Sensation war nur von kurzer Dauer. Schnell stellte sich heraus: Die Prince-Aufnahme existiert nicht. Das YouTube-Video wurde inzwischen mit einem Disclaimer versehen: „Diese Inhalte sind fiktiv und dienen ausschließlich der Unterhaltung. Es gibt keine offiziellen Quellen, die die Existenz einer solchen Aufnahme bestätigen.“

Die virale Verbreitung der Falschmeldung zeigt, wie sensibel der Fall Diddy in der Öffentlichkeit aufgenommen wird – und wie schnell sich Falschinformationen verbreiten können, insbesondere wenn sie mit prominenten Namen wie Prince in Verbindung gebracht werden.

Diddy-Prozess bleibt im Fokus

Auch ohne die angebliche Prince-Aufnahme bleibt der Prozess gegen Diddy einer der meistdiskutierten Prominentenfälle des Jahrzehnts. Die Mischung aus schockierenden Vorwürfen, langen Zeiträumen systematischen Missbrauchs und einem engen Netz aus Musikindustrie-Verbindungen macht den Fall zu einem Symbol dafür, wie tief Missbrauchsstrukturen in der Entertainmentwelt verwurzelt sein können.