CD: Rare Trax – ‚Cover Me‘

Ob Verbeugung, Veredelung oder Dekonstruktion: Es gibt tausend Möglichkeiten, Songs anderer Musiker zu interpretieren. Unsere CD bietet zehn ganz unterschiedliche Ansätze, sich einem Original zu nähern.

>>> Die aktuelle Ausgabe 03/2015 ist ab jetzt erhältlich

1. Calexico „The Guns Of Brixton“

Die Band aus Arizona verwandelt den Klassiker von The Clash, die damit einst Punk und Reggae verschmolzen, in eine staubige Elegie zwischen Desert-Rock und Bossa Nova samt Beerdigungstrompeten und Besenschlagzeug. 

2. The Czars „Angel Eyes“

Wunderbare Coverversion der Alternative-Rock-Band um John Grant, die sich 2004 auflöste. Ihre andachtsvolle Interpretation der ingeniösen ABBA-Ballade aus dem Jahr 1979 zeigt auch, wie man Hits vom ewigen Oldie-Stigma befreien kann.

3. Lambchop „This Corrosion“

Noch eine phänomenale Umkehr in die Langsamkeit. Während das Original der britischen Darkwave-Stilisten The Sisters Of Mercy unerbittlich voranmarschiert, setzen die Entschleunigungskünstler aus Nashville auf Klavier, Pedal-Steel und Kurt Wagners Märchenonkelstimme. 

4. Cold Specks „We No Who U R“

Die Mischung aus Schamanentum, Soul und Pop kommt der Kanadierin Al Spx sehr entgegen. So ist ihre Version der transzendenten Ode von Nick Caves „Push The Sky Away“ auch mehr Verbeugung als Umdeutung.

5. Agnes Obel „Close Watch“

Ursprünglich auf John Cales genialischem Album „Helen Of Troy“ (1975) unter dem Titel „I Keep A Close Watch“ erschienen, findet sich diese Perle auf dem Debüt der dänischen Sängerin. Ein Schwanengesang, getragen von einem sublimen Bass-Puls.

6. Soap&Skin „Me And The Devil“

Ebenfalls als Cale-Verehrerin gilt die österreichische Künstlerin Anja Plaschg alias Soap&Skin. Hier taucht sie Robert Johnsons legendären „Me And The Devil Blues“ in ein episches Drama aus Streichern.

7. The Wave Pictures „Bobby Jean“

Das Überbordende von Bruce Springsteens musikalischem Road-Movie geht dem britischen Trio naturgemäß ab. Mandoline und David Tattersalls herrlich schiefer Leiergesang verstärken eher die Melancholie des Songs.

8. Ja, Panik „Bitter-Sweet“

Die kühle Eleganz von Roxy Musics zerschossener Glam-Rock-Sinfonie kontern die Burgenländer mit Post-Punk-Verve. Textlich könnte es ihr eigenes Stück sein: „Gestrandet an Leben und Kunst/ Und das Spiel geht weiter.“ 

9. Thees Uhlmann „Liebeslied“ (live)

Der Hamburger Sänger und Songschreiber covert Die Toten Hosen. Das scheint nur oberflächlich ein Widerspruch zu sein. Uhlmann legt mit Piano und akustischer Gitarre den Kern dieser Punk-Ballade frei.  

10. The Flaming Lips feat. Miley Cyrus & Moby „Lucy In The Sky With Diamonds“

Dass es für die Lips ein Song von „Sgt. Pepper“ sein musste, versteht sich von selbst. Schließlich ist das Beatles-Album die Blaupause der psychedelischen Popmusik. Mit Miley und Moby feiern sie einen bombastischen Trip.

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