Chester Bennington: Zwischen Hoffnung und Schwermut – So waren seine letzten Tage

Chester Bennington hatte Depressionen und Suchtprobleme. Damit ging der Sänger von Linkin Park offen um. Nun haben sich Freunde und Bandkollegen an die letzte Zeit vor seinem Tod am 20. Juli dieses Jahres erinnert. Demnach fuhren die Gefühle des Vokalisten Achterbahn.

Der Tod von Chester Bennington beschäftigt Menschen auf der ganzen Welt, in der US-Ausgabe des ROLLING STONE erinnern Freunde und Bandkollegen sich an die letzten Tage des Musikers.

Im Juni und Juli diesen Jahres waren Linkin Park auf Europa-Tour. Der Sänger schien in Topform zu sein. „Wir haben den lebendigsten und präsentesten Chester gesehen, den ich in meiner 15-einhalb jährigen Geschichte mit der Band erlebt habe“, sagt Jim Digby, der Tourmanager von Linkin Park. „Er war in der besten körperlichen Verfassung seines Lebens.“

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Robert DeLeo von den Stone Temple Pilots – von 2013 bis 2015 sang Bennington anstelle von Scott Weiland in der Band – tauschte, nur wenige Tage vor dem Tod des Sängers, Nachrichten mit Bennington aus. Seine Nachrichten seien „liebevoll, positiv, in die Zukunft schauend und voll mit Dingen übers Älterwerden“ gewesen, erinnert sich DeLeo. Nur einen Tag bevor er starb, schrieb Bennington, Matt Sorum (ehemals Guns N’Roses) eine Mail, in der er sagte, dass er gerne wieder mit deren All-Star-Band Kings Of Chaos auftreten würde.

Der „dunkle Passagier“ war in sein Leben zurückgekehrt

Manche Freunde machen sich nun Sorgen, dass sie Zeichen übersehen haben. Die, die darauf hindeuteten, dass der „dunkle Passagier“ in sein Leben zurückgekehrt war. Nach seinem Entzug im Jahr 2006 schien Bennington clean zu sein. Nun erzählen Freunde von einem dreitägigen Rückfall des Sängers im vergangenen August. Doch er scheint auch bis in den Oktober hinein wieder getrunken zu haben.

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Denn einen Monat vor seinem Tod gestand er seinem guten Freund Ryan Shuck, der die Gitarre bei Dead By Sunrise, dem Nebenprojekt von Bennington spielte, dass er seit sechs Monaten nüchtern sei. Seinen Kampf gegen den Alkohol beschrieb er in Textnachrichten: „Er schrieb von einem Kampf, der Stunde um Stunde stattfand. Wenn ich mir das heute anschaue, dann ist es angsteinflößend. Er erzählte mir bis ins kleinste Detail, was er machte, wenn er wieder trinken wollte. ‚Ich muss Stunde für Stunde schaffen und das jeden Tag aufs Neue’.“

Chester Bennington: „Ich habe es schwer mit dem Leben“

Im Februar sprach Chester Bennington mit „Music Choice“ über den Song „Heavy“. Damals sagte er: „Ich habe es schwer mit dem Leben. Sogar wenn es gut ist, fühle ich mich die ganze Zeit unwohl … Die erste Zeile ‚I don’t like my mind right now’ – das bin ich. 24 Stunden am Tag. Und dann stecke ich darin fest. Ich finde das Leben sehr hart. Aber das muss nicht so sein.“ ­

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