Chilly Gonzales verbeugt sich vor Enya und ihren Schlafliedern

Ein Klaviervirtuose schreibt über eine Sängerin, die zwar nie auf Tour geht und doch Abermillionen Platten verkauft hat.

Es ist, um es gleich vorwegzunehmen, eine aufregende Konfrontation („Chilly Gonzales über Enya“, Kiwi Musikbibliothek, 10 Euro), denn der soignierte Musiker Chilly Gonzales, der im Gegensatz zu Enya den Konzertsaal zu seinem zweiten Schlafzimmer gemacht hat, greift gleich tief in die Psychoanalysekiste.

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Seine Leidenschaft für die irische New-Age-Fee rühre auch daher, dass ihre Songs allesamt als Schlaflieder herhalten könnten – und genau das wurde ihm von seiner Mutter als Kind kläglich verwehrt.

Gonzales geht in seiner vergnüglich geschriebenen Abhandlung aber über diesen literarischen Bauerntrick hinaus. Er erkundet das Sumpfgebiet der Guilty Pleasures, also von Musik, die es darauf anlegt, gemocht zu werden, und legt offen, wie Enya vor allem deswegen ein großes Publikum erreicht, weil sie Elemente der Klassik mit jenen der volkstümlichen Musik mischt.

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