„Da war mir Cat Stevens näher“: Wolfgang Joop verteidigt seine Kritik an Udo Jürgens, im Netz hagelt es böse Kommentare
Während Wolfgang Joop sich für seine in einem Buch zitierten abfälligen Bemerkungen über Udo Jürgens rechtfertigt ("Man darf doch wohl einen anderen Musikgeschmack haben!"), reagieren im Netz viele Fans des Sängers mit scharfer Kritik an dem Modeschöpfer.
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In dem in dieser Woche erschienenden Buch „Merci, Udo“ – verfasst von Klatsch-Feder Paul Sahner – ist auch ein Wortbeitrag von Wolfgang Joop zu finden. Als einer der wenigen äußert er sich negativ über Musik und Gebaren des Sängers aus Österreich.
Inzwischen hat sich der Modedesigner für seine deftigen Bemerkungen („Diese Altfrauenemotionalität, wenn er als Womanizer mit gefärbtem Haar an seinem Acryl-Klavier saß, entsetzlich.“) entschuldigt und erklärt, dass er keinesfalls die Würde eines Verstorbenen verletzten wollte. Gegenüber „Bild“ betonte Joop aber auch: „Man darf doch wohl noch einen anderen Musikgeschmack haben!“
Im Gespräch mit der Zeitung, die nach der Veröffentlichung der Zeilen noch einmal bei dem 70-Jährigen nachhakte, bekannte er, dass ihn die antibürgerliche Thematik von Udo Jürgens Liedern nie erreicht hätte: „Ich fand die Protestsänger-Rolle, in die sich Udo begeben hat, bei ihm nicht glaubwürdig. Da war mir Cat Stevens näher.“
„Man darf doch wohl einen anderen Musikgeschmack haben!“
Joop deutete in dem Kommentar für Sahners Biographie auch an, dass sich Jürgens gerne einmal bei ihm teure Designer-Mode bestellte – freilich ohne dafür bezahlen zu wollen. Im Gespräch mit „Bild“ ergänzt er nun, dass ihm dies auch geschmeichelt hätte: „Aber ich habe mich wirklich nicht darum gekümmert, ob er sie behalten hat oder nicht. Da hatte ich wichtigere Dinge zu tun.“
Die Fans des am 21. Dezember 2014 verstorbenen Musikers meldeten sich im Netz mit heftiger Kritik an Joop zu Wort. Manche verwendeten die Worte des Modezaren, um sie prompt gegen ihn zu verwenden („Acryl gehört ins Gesicht“). Dazu gab es viele Beleidigungen („solariumverstrahlter Vollhorst“) neben Vergleichen mit anderen halbseidenen Prominenten („Mensch, da hat ja noch Walter Freiwald im Jungelcamp mehr Niveau! Und das ist wirklich nicht so leicht!!!“) zu lesen.
Den Bogen schoss allerdings Jörg Knörr ab. Der für seine für seine zahlreichen Stimm-Imitationen bekannte Komiker komponierte ‚frostwendend‘ einen Protestsong im Stile Udo Jürgens: „Was du mir sagen willst, ist mir egal. Ich hinterlass’ Musik, du nur ’nen Schal!“