Damon Albarn: „“Blur haben noch zu tun!“

Dämon Albarn kann anpacken, was er will, es wird zum Erfolg. Das dürfte auch für die Blur-Reunion im Juli zutreffen.

Nicht, dass der Mann nach dem Ende von Blur die Hände in den Schoß gelegt hätte: Zunächst kam er mit den Gorillaz, der ersten vollvirtuellen Band des Planeten. Saucoole Musik und ausgeklügelte Corporate Identity machten das Projekt zum Kassenschlager. Überraschend erfolgreich auch Albarns massiver Culture Clash, den er mit der Allstar-Band The Good, The Bad Ö The Queen hinlegte. Und nun läuft seit rund eineinhalb Jahren in Londoner Theatern sein „Monkey: Journey To The West“, eine erneute Zusammenarbeit mit Gorillaz-Cartoonist Jamie Hewlett und eine kryptische Mischung aus chinesischer Staatsoper, Martial Arts-Spektakel, Affen-Zirkus, Comic Strip, spirituellem Gedöns und musikalischem Grenzgang. Ein Erfolg, obwohl arrivierte britische Zeitungen einhellig befinden, dass sich das schrullige Cleverle musikalisch dabei fast verhoben hätte. Kurzum: Am 40-jährigen Hans Dampf der britischen Popkultur führt kein Weg vorbei. Nun also das lange Zeit Undenkbare: Blur kehren in Originalbesetzung zurück! Und das nicht etwa, weil sie müssen, denn jeder Ex-Blur hat eigentlich genug zu tun: Gitarrist Graham Coxon, lange Zeit Albarns Intimfeind, buddelt sich gekonnt durch die Subkultur, Bassist Alex James ist inzwischen erfolgreicher Schriftsteller und Käsezüchter, und Drummer Dave Rowntree wurde erst unlängst als Kandidat für die Labour-Partei nominiert. „Es fühlte sich eben so an, als ob es für uns noch etwas zu tun gibt“, erklärte Albarn kürzlich. „Blur sind auch heute nicht nutzlos, es gibt für uns gute Gründe zu existieren.“ Die alten Zwistigkeiten, so der Sänger, habe man in langen Gesprächen beigelegt. Derzeit probt die Band für die angekündigten Headline-Konzerte auf englischen Festivals sowie den öffentlichen Auftakt ihrer Wiederauferstehung im Londoner Hyde Park am 2. und 3. Juli – es wird der erste gemeinsame Gig seit sieben Jahren sein. Ob es ein neues Album gibt, wird sich erst im Rahmen der Jams herausstellen, man ist aber guten Mutes. 2009 sind wieder auf der Höhe der Zeit. Tolle Pillenmusik für Nicht-Wer sich derweil an die guten alten Zeiten erinnern will, dem sei die Homepage von Blur-Produzent Stephen Street empfohlen: Auf www.stephenstreet.net kann man erstmals die Aufnahmesessions zum epochalen Album „Parklife“ von 1994 anschauen.

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