Den Beat geben und Schnauze halten: Punk von Magnapop

Viele Sängerinnen denken, sie müßten sich bewegen, damit das Publikum sie toll findet. Ist natürlich Quatsch. Linda Hopper von Magnapop läßt nur unaufgeregt ihren Oberarm im Schultergelenk rotieren, wenn ihre Kollegen eines dieser wunderbar wuchtigen Riffe spielen. Das muß reichen. Ansonsten steht sie da wie jemand, der weiß, daß die Zeiten vorbei sind, wo ihr irgendjemand dumm kommen kann. Natürlich sieht sie ein bißchen aus wie Susan Sarandon.

Aber selbst wenn Linda Hopper nicht ganz unantastbar wäre, brauchte sie keine Angst zu haben. Denn Shannon Mulvaney steht ja ganz vorn, beinahe zwischen Band und Publikum, und hält seinen Baß wie eine Kanone von Navarone den Konzertgängern vor die Rübe. Die Baßläufe klingen mächtig, als spielte er auf Stahlseilen, und sie klingen verdammt melodiös. Ruthie Morris, die mit Linda Hopper – Frauensache, Ehrensache! – die Songs schreibt, macht es nichts aus, daß sie den Lead-Part abgeben muß, sie schüttelt irgendwo im Hintergrund entrückt die Haare über ihrer Gitarre aus. David McNair schließlich macht, was alle guten Drummer machen: Beat geben, Schnauze halten.

Routiniers wie Magnapop lassen sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn um sie herum die Schlacht ums Schnittchen ausgebrochen ist. Wie zum Beispiel in Hamburg, als die Amis in einem Kiez-Keller vor Vertretern des Tonträgerfachhandels und vor Medienpartnern auftraten.

Warum sie das getan haben? Ach so, Magnapop haben nämlich eine neue Platte draußen, „Rubbing Doesn’t Help“ betitelt. Astreiner Punkrock mit guten Melodien. Und hoffentlich bald auch größer als Green Day.

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