Der Tourismus säuft ab

Ein Bild, das man nicht vergessen wird: Wie die havarierte „Costa Concordia“ auf der Seite liegt – und mit ihr der moderne Massentourismus. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff, halb ins Meer versunken, vor einer italienischen Insel, deren Bewohnern die Besatzung mal kurz zuwinken wollte. 400 Millionen Euro wird die Bergung kosten, und man kann fast von Glück reden, dass „nur“ 32 der 4200 Passagiere bei der Katastrophe starben. Aber kaum einer spricht davon, dass die Grenzen des Pauschalreisens längst überdehnt sind.

Immer größer müssen die Monsterschiffe werden, um die enorme Nachfrage zu decken – doch das Meer eignet sich eben nur bedingt als Unterlage für eine Bettenburg, eine Notfall-Evakuierung wird bei solchen Menschenmassen schwierig. Die Reedereien stört das offensichtlich nicht. Das derzeit größte Kreuzfahrtschiff, die „Allure Of The Seas“, beherbergt 6300 Passagiere und 2100 Besatzungsmitglieder. Als Wirbelsturm Sandy aufzog, änderte sie vorsichtshalber ihre Route. Noch eine Havarie wäre momentan ungünstig, die Buchungen für Kreuzfahrten ziehen gerade an wie nie zuvor.

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