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Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: Platz 100 – 68
Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: Platz 100 - 68. Mit Scorpions, Black Sabbath und Iron Maiden.
100. Anthrax: "Spreading The Disease" (1985)
Anthrax, wichtige Wegbereiter für Thrash- und Speedmetal, schafften mit ihrem zweiten Werk den großen Wurf: Der neue Sänger Joey Belladonna addierte Melodie zu scharf geschnittenen Mosh-Pit-Riffs, die mehr als bei den meisten Kollegen ihre Wurzeln im US-Hardcore haben (remember S.O.D.?). Dazu hatten Anthrax etwas, das dem Genre meist abging: Humor.
100. Anthrax: „Spreading The Disease“ (1985)
Anthrax, wichtige Wegbereiter für Thrash- und Speedmetal, schafften mit ihrem zweiten Werk den großen Wurf: Der neue Sänger Joey Belladonna addierte Melodie zu scharf geschnittenen Mosh-Pit-Riffs, die mehr als bei den meisten Kollegen ihre Wurzeln im US-Hardcore haben (remember S.O.D.?). Dazu hatten Anthrax etwas, das dem Genre meist abging: Humor.
99. UFO: „Lights Out“ (1977)
Beim sechsten Studioalbum erlaubte sich die Band um den britischen Sänger Phil Mogg und den deutschen Sensationsgitarristen Michael Schenker ausufernde Streicherarrangements (das siebenminütige „Love To Love“ wurde prompt die erfolgreichste Single) und ein Love-Cover („Alone Again Or“), blieb im Herzen aber hart. Im Jahr darauf verließ Schenker die Band, danach war es nie mehr dasselbe.
98. Nazareth: „Hair Of The Dog“ (1975)
Die Band wollte das Album „Son Of A Bitch“ nennen, aber das wäre dann doch zu krass gewesen. Der Hardrock von Nazareth wurzelte immer noch im Blues, er hatte aber auch etwas Gemütliches an sich, was bestimmt an Dan McCaffertys erdiger Stimme liegt – bei der Ballade „Love Hurts“ besonders schön zu hören. Und die Schotten hatten nie Berührungsängste: Sie coverten auch Randy Newmans „Guilty“.
97. Ministry: „Psalm 69“ (1992)
Die entscheidende Hinwendung zum und letztgültige Definition von Industrial Metal. Der oft an der Nadel hängende Al Jourgensen und sein Kompagnon Paul Barker vereinen hier Hüftschwung, Noise und Nackenschmerz. Die vielen Samples huldigen Horror- und Drogenfilmen, als Inspirationsquellen dienen Aleister Crowley und William S. Burroughs, als Feindbilder George Bush und Joseph McCarthy.
96. Pantera: „Cowboys From Hell“ (1990)
Das fünfte Album brachte nicht nur den Major-Deal, sondern auch die fulminante Abkehr vom Glam-Metal der frühen Pantera-Tage. In der Halbballade „Cemetery Gates“ scheint noch etwas Vergangenheit durch, Phil Anselmo beweist, dass er nicht nur laut schreien kann. Aber das Album besticht vor allem durch die tiefergelegten Riffs Dimebag Darrells und das wuchtige Zusammenspiel. Thrash zum Abtanzen.
95. Iron Maiden: „Live After Death“ (1985)
„Scream for me, Long Beach! Scream for me, Long Beach …“ Unerreichte, vor Spielfreude und Kraft nachgerade berstende Kompilation einer formidabel eingespielten Band. Zwei Gitarristen reichen völlig! Das Doppelalbum enthält Mitschnitte aus der Long Beach Arena, März 1985 (die ersten zwölf Songs), und dem Hammersmith Odeon, Oktober 1984 (die letzten fünf). Die reine Lehre. Ohne Overdubs, heißt es.
94. Black Sabbath: „Sabbath Bloody Sabbath“ (1973)
Iommi fiel in L.A. nichts ein. Kurzerhand zog man in ein englisches Spukschloss. Hier kam endlich „the riff that saves Black Sabbath“, das Erkennungsmotiv des Titelstücks. Das Album wurde wieder ein Erfolg (Nr. 4 im UK, Nr. 7 in den USA), zum ersten Mal allerdings auch bei den Kritikern – weil Iommi mit Keyboarder Rick Wakeman das Sound- und Stil-Spektrum deutlich erweiterte.
93. Scorpions: „Blackout“ (1982)
Eine Platte, auf die sich viele einigen, die sonst nichts mit den Scorpions anfangen können. Dass Klaus Meine zu Beginn der Aufnahmen zwischenzeitlich seine Stimme verlor, hört man der Platte nur insofern an, dass die Scorpions bei ihren Hardock-Inszenierungen wie „Blackout“ oder „No One Like You“ präziser und gründlicher als je zuvor arbeiteten. Damals waren sie für Bands wie Bon Jovi große Vorbilder.
92. Venom: „Black Metal“ (1982)
„Home taping ist killing music … So are Venom“, versprach das Backcover. Die Band hatte wirklich noch nicht viel dazugelernt, das Metrum eiert, die Riffs sind vermanscht, aber die drei besitzen einen wachen Sinn für eingängige Thrash-Brüller. Vor allem das Titelstück und „Countess Bathory“ wurden später, als der Plattentitel zum Namensgeber für ein eigenes Genre avancierte, unzählige Mal gecovert.
91. Twisted Sister: „Stay Hungry“ (1984)
Dee Snider ist kein schnöder Sänger, sondern ein Gesamtkunstwerk: Er schrieb die besten Imperativ-Hymnen – allein auf diesem Album: „We’re Not Gonna Take It“! „I Wanna Rock“! –, er hatte die größte Klappe, und auch wenn Twisted Sister als Pioniere des 80er-Hairmetal galten: Sie waren viel mehr, und „Stay Hungry“ klingt durch seine schiere Wucht immer noch nicht veraltet und ist keine Sekunde langweilig.
90. Saxon: „Wheels Of Steel“ (1980)
Fehlte dem Debüt noch Druck und Durchsetzungsvermögen, zeigt schon der Titel des zweiten Albums, was die Stunde geschlagen hat. Ausgerechnet der Namensgeber ist zwar nicht mehr als ein hart gespielter Boogie, aber bei „Motorcycle Man“, „Machine Gun“ und „Street Fighting Gang“ stimmt die Riff-Schlagzahl. Biffs silberne Spandex tat ein Übriges, und das noch junge Genre hatte wieder ein paar Helden.
89. Ozzy Osbourne: „Blizzard Of Ozz“ (1980)
Fehlte dem Debüt noch Druck und Durchsetzungsvermögen, zeigt schon der Titel des zweiten Albums, was die Stunde geschlagen hat. Ausgerechnet der Namensgeber ist zwar nicht mehr als ein hart gespielter Boogie, aber bei „Motorcycle Man“, „Machine Gun“ und „Street Fighting Gang“ stimmt die Riff-Schlagzahl. Biffs silberne Spandex tat ein Übriges, und das noch junge Genre hatte wieder ein paar Helden.
88. Type O Negative: „Bloody Kisses“ (1993)
Mit hünenhafter Statur, tiefem Timbre und schleppenden Suiten stilisierte sich Peter Steele zum Hexenmeister. „Jesus Christ looks like me“, predigt er zu Mönchschören und Kirchenorgel in „Christian Woman“ – und bricht nicht nur in „Black No.1“ die Finsternis mit einem „Addams Family“-Fingerschnippen selbstironisch auf. Gothic-Metal klang nie schwarzhumoriger und melodisch verführerischer.
87. Slipknot: „Slipknot“ (1999)
Weiße Overalls, Horrormasken und hundsgemeine Bühnenaction, dazu eine Musik, die Rap, Thrash, Industrial und Hardcore vermischt, also Limp Bizkit für ganz Harte, und schon hatte Roadrunner seinen ersten Platin-Erfolg. Nu-Metal-Erfolgsproduzent Ross Robinson war die Integrationsfigur, die es dringend bedurfte, um die diffuse, heterogene Energie der vielköpfigen Truppe auf diesem Debüt zu bündeln.
86. Sepultura: „Arise“ (1991)
Zwei Alben lang von der Spartenpresse als brasilianische Lachnummer verspottet, nahm sich Produzentenlegende Scott Burns der Band an. Bei „Beneath The Remains“ holte man Schwung, mit „Arise“ schufen die beiden Diplomaten-Söhnchen Cavallera 1991 einen Bestseller und Klassiker des Death/Thrash-Genres, der gern mit Slayers „Reign In Blood“ verglichen wird – und spieltechnisch sogar mehr zu bieten hat.
85. Metallica: „… And Justice For All“ (1988)
Man hat damals gestritten über diese Platte, deren beklemmender, klir-
render Tinnitus-Sound Widerspruch provozierte. Hetfield und Ulrich hatten auf „Master Of Puppets“ Thrash und Speed mit Heavyness und komplexen Strukturen verbunden und wandten das Errungene nun auf das ultraharte „Blackened“, die Power-Metal-Symphonie „… And Justice For All“ sowie das Antikriegs-Epos „One“ an.
84. Cinderella: „Long Cold Winter“ (1988)
Das zweite Album der unterschätzten US-Band, die von Jon Bon Jovi entdeckt wurde, mit Glamrock trotz viel Haarspray eher wenig zu tun hatte und Anfang der 90er-Jahre leider in der Versenkung verschwand. Auf „Long Cold Winter“ mischen Cinderella meisterhaft Hardrock und Blues, und ihr Sänger Tom Keifer trägt seinen Namen sehr zu Recht. „Don’t Know What You Got (Till It’s Gone)“? Stimmt in diesem Fall.
83. Black Sabbath: „Vol. 4“ (1972)
Dominierte auf dem Marihuana-schwangeren Vorgänger noch schleppende Langsamkeit, ist das vierte Album stärker von umtriebiger Experimentierfreude geprägt. „Snowblind“ sollte es ursprünglich heißen, so stetig schneite es seinerzeit im kalifornischen Studio. Neben gewohnter Riff-Stärke („Supernaut“) ziehen der progressivere Ansatz sowie die Piano-Ballade „Changes“ neue, spannende Saiten auf.
82. Thin Lizzy: „Thunder And Lightning“ (1983)
Phil Lynotts homogenstes und einziges pures Metal-Album. John Sykes kam von den NWOBHM-Pionieren Tygers of Pan Tang und brachte viele Haare, Riffs („Cold Sweat“!) und funkensprühende Soli mit in die Band. Für Scott Gorham wieder eine echte Herausforderung. Und jetzt ließ sich die grandiose Live-Intensität der Band endlich auch im Studio abrufen.
81. Testament: „The Legacy“ (1987)
Schon eine Weile vor ihrem Debüt hatten Testament unter dem Namen Legacy im Metal-Untergrund für Furore gesorgt – „The Legacy“ etablierte sie als einen der interessantesten Acts der second wave of thrash. Natürlich stehen Metallica Pate für die Hochgeschwindigkeits-Riffs, doch die Finesse, Komplexität und schiere Selbstsicherheit machten die Band zu einem wichtigen Vertreter der Bay-Area-Szene.
80. Tank: „Filth Hounds Of Hades“ (1982)
Ein rappelndes Debüt, das die beiden Rabauken-Genres Punk und Metal zusammenführte. Sie wurden deshalb zu Recht oft mit Motörhead verglichen. Die gehörten zu ihren frühen Förderern, Fast Eddie Clarke hat auch produziert. Algy Wards knurriger Grölgesang besitzt hohen Wiedererkennungswert, die Songs überzeugen durch rüden Charme und griffige Melodien.
79. Kiss: „Alive II“ (1977)
Das erste (A)Live-Album hatte ihre Plattenkarriere erst richtig in Schwung gebracht. Naheliegend, schließlich versprühte das Massenspektakel Kiss auf der Bühne stets mehr Energie als im trockenen Studio. Auf der Fortsetzung gewinnen die geballten Songs der vorigen drei Alben ebenso eindringlich an Temperament. Und bis auf die fünf neuen Studiotracks als Bonus gibt es keine Füller zu beklagen.
78. Soundgarden: „Badmotorfinger“ (1991)
„Badmotorfinger“ ist die animalischte, dunkelste Platte von Soundgarden: Chris Cornell brüllt wie ein besessener Löwe, die Black-Sabbath-Riffs von Kim Thayil wühlen im Schlick und brennen wie siedendes Öl, Trommler Matt Cameron bringt der Musik etwas Unnachgiebiges bei. Natürlich waren Nirvanas „Nevermind“ und Pearl Jams „Ten“ erfolgreichere, weil zugänglichere Platten. Besser waren sie nicht.
77. Led Zeppelin: „Houses Of The Holy“ (1973)
Nicht lange zuvor hatten Led Zeppelin mit „IV“ eines der besten Alben aller Zeiten aufgenommen, da folgte schon die nächste Großtat. „Houses Of The Holy“ ist eine von innen leuchtende Platte, gleichzeitig spielerisch und entrückt, mit dem romantischen „Rain Song“, dem psychedelischen „No Quarter“ und dem schwankenden Hardrock-Riesen „The Ocean“. Heilige Hallen.
76. Aerosmith: „Toys In The Attic“ (1975)
Das dritte Album bescherte den Durchbruch. Das Songwriting pointierter und die erotomanischen Anspielungen verdichtet, katapultierten Aerosmith ihren Bad-Boy-Rock’n’Roll in eingängigere Sphären. Der Hit „Walk This Way“, das markante Talkbox-Motiv von „Sweet Emotion“ und „You See Me Crying“ als zweite große Ballade nach „Dream On“ bildeten dabei ein mehr als verlässliches Fundament.
75. Iron Maiden: „Piece Of Mind“ (1983)
Neuzugang Nicko McBrain stellt sich gleich mit einem kleinen Drum-Intro vor. Und Steve Harris bekommt erstmals ernsthaft Konkurrenz von seinen Kombattanten: Vor allem Adrian Smith zeigt bei „Flight Of Icarus“ und „Die With Your Boots On“ ein Händchen für eingängige Hooks. Trotzdem eine weitere große Bandleistung, mit vielen Live-Standards wie „Trooper“, dem beliebtesten Maiden-Song aller Zeiten.
74. Carcass: „Heartwork“ (1993)
Es sollte ein kommerzieller Erfolg werden, das vierte Album der Grindcore-Prügelknaben, aber trotz kohleheischender Produktion, dem Fehlen von optischen und allzu argen lyrischen Geschmacklosigkeiten und einer plötzlich virulenten Harmoniesucht des Gitarrenduos Billy Steer und Michael Amott reichte es nicht für die Billboard-Charts. Stattdessen schufen sie ein neues Subgenre: Melodic Death.
73. Blue Cheer: „Vincebus Eruptum“ (1968)
Wird „You Really Got Me“ gemeinhin als Powerchord-Schablone des Hardrock und Heavy Metal verstanden, ist Eddie Cochrans „Summertime Blues“ in den Händen von Blue Cheer sein lautstark aufgedrehter nächster Verwandter. Mit verstörend harten wie verzerrten Gitarren fusionierte das Trio harsch Blues und Rock mit psychedelischen Untertönen und schuf ein perfektes Proto-Metal-Fallbeispiel.
72. The Cult: „Sonic Temple“ (1989)
Der Abschluss einer Art Trilogie, die mit „Love“ und „Electric“ begann. Star des Albums ist Gitarrist Bill Duffy, der bei Songs wie „Sun King“, „Fire Woman“. „Automatic Blues“ oder „New York City“ (bei dem Iggy Pop einen Gastauftritt hat) den Ton angibt. „Sonic Temple“ ist ein Album voller expressiver, effektiver, melodischer Hardrocknummern, wie sie Ende der 80er-Jahre sonst kaum eine Band so gut draufhatte.
70. Celtic Frost: „To Mega Therion“ (1985)
„Einflussreicher war er mit Hellhammer, aber mit Celtic Frost nahm Tom G. Warrior sein erstes Album auf. Der Schweizer Sänger gehört zu den frühen Corpsepaint-Trägern (der Leichenbemalung im Gesicht), und seine Texte drehen die Kreuze um, insofern wurde das Album später vor allem vom Black Metal rezipiert. Musikalisch war es eher ein wildes Durcheinander aus Thrash und Doom Metal, mit Venom als Referenzgröße.
70. Iron Maiden: „Powerslave“ (1984)
Das Ägypten-Album. Ein letztes Mal mit Instrumentalnummer, die allerdings etwas erratisch gerät. Bei „Aces High“ demonstriert der Chef am Bass, Steve Harris, dass er nicht nur Mini-Opern, sondern weiterhin Radio-Hooks schreiben kann. Den anderen Single-Hit, „Two Minutes To Midnight“, liefern Smith und Dickinson. Das Gitarren-Gespann Murray/Smith ist state of the art, es gibt kein besseres Mitte der 80er.
69. Venom: „Welcome To Hell“ (1981)
Der Sound ist allerhöchstens Demo-Qualität. 1981 in drei Tagen von drei Dilettanten eingetrümmert, bei der legendären Wellblechschmiede Neat Records, war es gleichwohl unglaublich wirkungsmächtig und enthält sowohl musikalisch als auch ikonografisch bereits Elemente der sich später ausdifferenzierenden Subgenres Thrash, Death und Black Metal. Mantas’ Solokarikaturen haben nie ihren Witz verloren.
68. Savatage: „Hall Of The Mountain King“ (1987)
Der Titel spielt an auf den achten Satz in Edvard Griegs „Peer Gynt“, und im Instrumental „Prelude To Madness“ umspielt Gitarrist Criss Oliva dann auch das bekannte Motiv. Die späteren Prog-Metal-Suiten kündigen sich hier bereits an. Jon Olivas Theatralik und schiere Power kombinierendes Shouting schafft eine finster-epische Atmosphäre.
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