Die Detroit Cobras erobern mit ihren furiosen Cover-Versionen nun auch Europa

Der erste Trip der Detroit Cobras nach Europa gleicht einer Klassenfahrt. Am Abend sollen sie bei einem Konzert für die Libertines eröflhen, doch am späten Nachmittag sitzen sie vollkommen fertig im Cafe des „Royal Theatre“ in London. „Wir sind gestern nachmittag hier angekommen und haben in diesem Rock’n’Roll-Hotel übernachtet. Da haben wir natürlich durchgemacht“, berichtet Bassist Matt O’Brien, der noch halbwegs fit wirkt. Sängerin Rachel Nagy droht dagegen jeden Moment wegzunicken, während Gitarristin Mary Restrepo sich an ihrer Weinflasche festhält und darüber philosophiert, warum die Cobras auf ihren Alben JMink Rat Or Rabbit“ und „Life, Love And Learing“ wie auch auf dem neuen Werk „Seven Easy Pieces“ ausschließlich Coverversionen alter R’n’B- und Soulnummern spielen: „Die Beatles und Bob Dylan haben viel kaputt gemacht. Dylan, weil er den Leuten gezeigt hat, dass man auch mit einer schlechten Stimme tolle Musik machen kann, und die Beatles, weil sie so unglaublich talentiert waren, dass nachher alle Bands glaubten, sie könnten ihre eigenen Songs schreiben. Das Ergebnis: mediokrer bullshit. Wenn ich ein Album kaufe, möchte ich, dass da kein schlechtes Stück drauf ist. Wir spielen nur Songs, die wir wirklich lieben von Leuten, die wir lieben. Neulich hat uns Jackie DeShannon zu sich nach Hause eingeladen und uns angeboten, für uns zu schreiben. Bessere Songs kriegst du nirgendwo.“

Rachel, die früher als Metzgerin und Stripperin arbeitete, sieht das Ganze etwas pragmatischer: „Meine Freunde wollten ’ne Band gründen und fragten mich, ob ich singen wolle. Ich sagte: ‚Keine Chance.‘ Sie sagten: ‚Wir kaufen dir Bier.‘ Ich sagte: ‚Okay.“‚

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