Existenz

ab 11. November im Kino

Von „Scanners“ bis zu „Die Fliege“ und „Crash“ hat Cronenberg immer das Organische mit dem Mechanischen gekoppelt, Mensch und Maschine gekreuzt – und zwischen Blut, Blech und Bytes nur Deformationen vorgefunden. „eXistenZ“ ist nun eine bioenergetische Cyberspace-Welt der Spieledesignerin Allegra Geller (Jenniferjason Lee). Die Festplatte nennt sich Meta-Flesh-Pod, wurde aus Amphibieneiern und synthetischer DNS kreiert und gleicht einem Gewebe aus Niere, Vagina, Fötus und Tamagotchi Mit einer Nabelschnur wird das Spiel im Nacken geladen und wirkt auf das zentrale Nervensystem. Für dieses virtuelle, religionsstiftende Opium wird Allegra von Terroristen gejagt, die für die Realität streiten. Bis sie selbst nicht mehr weiß, wer Freund oder Feind ist und was Fiktion. „Star Wars“ ist die Benutzeroberfläche, die „Matrix“ mit den gleichen Mitteln zerstört. Cronenberg aber widersteht jeder digitalen Versuchung. Seine Adventure-Game-Paranoia ist schäbig ausgestattet wie Ska-fi-B-Filme der 50er Jahre und behäbiger als Nintendo in der ersten Generation. Graue Theorie.

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