Filmstart der Woche: „Survival Of The Dead“ von George A. Romero

Ist Romero noch ein Überlebender oder bereits ein Untoter, fragt man sich mit jedem weiteren Werk des Godfather of Zombie. Eine Antwort liefert der neue Bibel-B-Movie-Western (oder wie man das nennen soll) nur bedingt.

Ist Romero noch ein Überlebender oder bereits ein Untoter, fragt man sich mit jedem weiteren Werk des Godfather of Zombie. Seit er 1968 dem Horrorgenre mit „Night Of The Living Dead“ (noch in Schwarzweiß) neue Impulse gab und 1973 mit „Dawn Of The Dead“ den bis heute stilbildenden Nachfolger drehte, haben ihn die Enkel an Raffinesse und Härte längst überholt. Das weiß natürlich auch Romero, der sich nach den fast albern anmutenden B-Movies „Land Of The Dead“ und „Diary Of The Dead“ im sechsten Teil seiner Zombie-Reihe noch einmal zu einem inspirierenden Kraftakt aufzuschwingen versucht.

Einige hundert Menschen sind vor den Zombies auf eine Insel geflüchtet. Doch auch hier breitet sich das Virus allmählich aus. Während Muldoon (Richard Fitzpatrick) die Infizierten leben lassen will, bis ein Heilmittel gefunden ist, drängt O’Flynn (Kenneth Welsh) auf Exekution: „Du kannst keinen Menschen retten, der schon tot ist.“

Der Plot aus Bibel- und Western-Motiven lässt sich als Metapher auf die aktuellen Religions- und Kulturkämpfe zwischen Fundamentalisten und Reformern deuten, ist aber enervierend deutlich und langatmig vorgetragen. Und trotz einiger grimmiger Scherze ist das Abschlachten und Abfackeln der umherwankenden Leichen selten spannend. Und schockierend erst recht nicht. Gemessen an der Masse von Zombiefilmen aber gilt: Der 70-jährige Altmeister ist nicht totzukriegen.

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Oliver Hüttmann

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