Geschmacklos: „Pokémon GO“ kann in Auschwitz gespielt werden

Das Augmented-Reality-Spiel „Pokémon GO“ ist der neueste Hype, aber nicht überall ist die Jagd auf die kleinen Monster auch erwünscht.

Mehreren Berichten zufolge soll man in der KZ-Gedenkstätte in Auschwitz Pokémons sammeln können. Das finden die Betreiber aus Gründen der Pietät allerdings gar nicht lustig.

Mehr zum Thema
„Pokémon“: Designer Eric Medalle stirbt durch tragischen Unfall
So schreibt ein User auf Twitter, dass er vor dem ehemaligen Konzentrationslager das kleine Giftgas-Monster „Smogon“ gefunden hat. Es ist zwar unklar, ob es sich bei dem Foto um einen Fake handelt, allerdings berichten mehrere unabhängige „Pokémon GO“-Spieler davon, dass sie zumindest andere Taschenmonster in Auschwitz gefunden haben.

https://twitter.com/mylittlepwnies3/status/752890354177892352

X Corp. Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus X Corp.
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Museumssprecher Bartosz Bartyzel äußerte sich bereits zu dem Spiel und den daraus resultierenden Vorfällen:

„Wir gehen davon aus, dass die Bilder echt sind und es möglich ist, das Spiel auf dem Gelände des Museums Auschwitz-Birkenau zu spielen.“

Ein anderer Sprecher der KZ-Gedenkstätte gab zu bedenken, dass in Auschwitz „Hunderttausende Menschen, […] Juden, Polen, Roma Russen und andere Nationen“ gelitten haben und er fordere daher „Respekt für das Gedenken an die Opfer dieses größten Todeslagers der Nazis im Zweiten Weltkrieg“.

Der Vorfall in Auschwitz ist aber nicht das erste Mal, dass „Pokémon GO“ in die Schlagzeilen geraten ist: Mehrere Spieler haben sich bereits verletzt, da sie nicht auf ihre Umgebung geachtet haben, ein Gamer hat sogar eine Leiche entdeckt und beim Spielen wurde ein Mann niedergestochen.

In dem Smartphone-Spiel wird die echte Umgebung der Spieler genutzt, um auf einer vereinfachten und im Comicstil dargestellten Landkarte die kleinen Monster zu fangen. Via Augmented Reality und mit Hilfe der Telefonkamera werden die kleinen Monster dann in die reale Umgebung integriert, wo sie mit sogenannten Pokébällen eingefangen werden müssen. Hinter dem Spiel steckt der Entwickler Niantic, Inc., der Jahre zuvor bereits mit dem Smartphone-Game „Ingress“ quasi die Vorlage für Pokémon GO geliefert hat. Der Hype blieb damals allerdings aus. Niantic, Inc. wurde 2010 als internes Startup von Google unter dem Namen „Niantic Labs“ gegründet, seit 2015 ist das Unternehmen aber unabhängig und arbeitet losgelöst vom einstigen Mutterkonzern Google.

„Pokémon GO“: Deutscher Trailer

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Pokémon GO ist kostenlos für Android und iOS erhältlich und kann im Google Play Store respektive Apple App Store heruntergeladen werden.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates