Happy Birthday, Peter Weir!

Der Australier Peter Weir gilt dank Filmen wie "Club der toten Dichter, "The Truman Show" oder "Picknick am Valentinstag" als einer der wichtigsten lebenden Regisseure. Heute wird er 70 Jahre alt.

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Der Tod Robin Williams‘ hat in den letzten Tagen noch einmal dessen Paraderolle als lebensliebender Lehrer John Keating im Film „Club der toten Dichter“ ins Gedächtnis zurückgerufen. Kein Nachruf, der sich nicht auf die Aussprüche „Oh Captain, my Captain“ oder „Carpe Diem“ berief. Regisseur Peter Weir feierte mit dem „Club der toten Dichter“ 1989 einen seiner größten Erfolge. Wie kaum einem anderen Filmemacher gelang es dem Australier (einer der wenigen dieses Kontinents, die in Hollywood Fuß fassen konnten) sowohl Publikum und Kritik ins Boot zu holen.

Seinen großen Durchbruch schaffte Weir 1975 mit dem sanften Horror-Kabinettstück „Picknick am Valentinstag“, das davon erzählt, wie bei einem Mädchenpensionat-Ausflug am Valentinstag des Jahres 1900 drei Mädchen und eine Lehrerin spurlos in einer Felsgegend verschwinden. Stanley Kubrick persönlich öffnete ihm in den 1980er Jahren die Türen nach Hollywood; nachdem Weir prophetische Filme wie den Apokalypse-Thriller „Die letzte Flut“ mit hohem Aufwand, aber geringer finanzieller Ausstattung gedreht hatte, konnte er auf dem anderen Kontinent mit völlig anderen Mitteln arbeiten.

Zu den großen Leistungen des Regisseurs zählt es, dass es ihm gelang, Schauspieler wie Robin Williams, Harrison Ford, Jeff Bridges, Russell Crowe, Richard Chamberlain oder Jim Carrey gegen den Strich zu bürsten und sie völlig anders zu besetzen, als man es bisher von ihnen im Kino gewohnt gewesen war. Die Hampeleien und Wortschwälle Jim Carreys kanalisierte Weir in seinem immer noch aktuellen wie hinreißend komplexen Meisterwerk „Die Truman Show“ (1999) in vernünftige Bahnen und erlaubte dem Darsteller, sich in einer dramatischen Rolle zu beweisen. Ganz nebenbei schuf sich Weir (und allen anderen Filmregisseuren) in der melancholischen Big-Brother-Vision mit dem Weltenbeherrscher Christof ein zwiespältiges und gottgleiches alter ego, das zum bittersüßen Ende an dem freien Willen „seines“ Geschöpfs scheitert.

Peter Weir, der am 21. August 1944 in Sydney geboren wurde, verstand es in fast all seinen Filmen – beginnend mit der makaberen Horrorkomödie „Als die Autos Paris auffraßen“ bis hin zu seinem letzten Film „The Way Back“ (der nach einer schwierigen Finanzierungsgeschichte auch das bisherige Ende seiner Filmkarriere markiert) – Schauwerte des populären Kinos mit einer oftmals sensitiven moralischen Reflexion zu verbinden.

Damit gehört der Regisseur im Weltkino, das ihm kraftvolle Abenteuerfilme („Master And Commander: The Far Side Of The World“, „Mosquito Coast“) genauso zu verdanken hat wie leichtfüßige Komödien („Green Card“), zu einem der wenigen humanistischen Botschafter Hollywoods.

Zu Ehren von Peter Weir zeigen mehrere Fernsehsender Filme des Australiers:

22.08. „Ein Jahr in der Hölle“ (0.20 Uhr) – ARD

23.08. „Die letzte Flut“ (0.35 Uhr) – Servus TV

28.08. „Green Card“ (20:15 Uhr) – Disney Channel

31.08. „Der einzige Zeuge“ (20:15 Uhr) – arte

Die „Peter Weir Collection“ versammelt auf DVD oder Blu-ray einige der frühen Filme des Regisseurs („Die Autos, die Paris auffraßen“, „Picknick am Valentinstag“, „Die letzte Flut“, „Wenn der Klempner kommt“).

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