Im neuen ROLLING STONE – CD New Noises: „Sleep Of Reason“

Karl Blau überrascht mit einer wundersamen Americana-Mischung, Nick Garrie und Tony, Caro & John sind die schönsten Wiederentdeckungen, Mavis Staples und Billy Bragg beweisen einmal mehr ihre Klasse – und Dan Bejar alias Destroyer legt ein weiteres Meisterwerk vor: Unsere Heft-CD für den Dezember ist ein kühner Ritt durch die Geschichte und die Gegenwart des Pop.

>>> Die Inhalte der Dezember-Ausgabe des ROLLING STONE

1. Karl Blau „Blue As My Name“

Dem US-Songschreiber, der an Matthew E. ­Whites Debütalbum mitwirkte und seit Mitte der Neunziger Platten aufnimmt, gelingt mit „Out Her Space“ ein aufregendes Americana-Soziotop der Stile. „Blue As My Name“ ist inspiriert vom psychedelischen, frei drehenden Sixties-Folk, circa Love.

2. Lucinda Williams „Six Blocks Away“

Fast als wollte sie selbst auf eines ihrer etwas in Vergessenheit geratenen Alben aufmerksam machen, hat Tante Williams „Sweet Old World“ von 1992 einfach noch mal aufgenommen und um ein paar neue Stücke ergänzt. „Six Blocks Away“ klingt jetzt ungleich reifer, geerdeter auch.

3. Destroyer „Saw You At The Hospital“

„ken“ heißt die neue, fantastische Platte des kana­dischen Songschreiber-Genies Dan Bejar alias Destroyer. „Saw You At The Hospital“ schwebt in einer anderen Welt, den zeitgenössischen dystopischen Klagegesängen seiner Zunft enthoben, wie der Missing Link zwischen Van Morrison, Flaming Lips und Prefab Sprout.

4. Billy Bragg „The Sleep Of Reason“

Dass der stets politisch engagierte Brite in Zeiten von Brexit, Trump und Rechtsruck in Europa sein neues Album „Bridges Not Walls“ betitelt, dürfte nicht weiter überraschen. Über seine Rückkehr zu raueren Tönen nach dem beinahe schon gediegenen „Tooth & Nail“ freuen wir uns dennoch.

5. Mavis Staples „If All I Was Was Black“

Staples’ drittes Album mit Songschreiber und Produzent Jeff Tweedy ist eines ihrer schönsten geworden. Der Titelsong „If All I Was Was Black“ hält vielleicht am besten die Balance zwischen Soul, Folk, Gospel und Blues, zwischen trotziger Selbstbehauptung und Hoffnungsschimmer.

6. Nick Garrie „The Moon & The Village“

Legendenstatus hat vor allem das erste und lange Zeit einzige Album des nordenglischen Songschreibers, „The Nightmare Of J. B. Stanislas“ (1969). „The Moon & The Village“ entwickelt Garries Vi­sion von orchestralem Folkpop eindrucksvoll weiter. ­Eine Wiederentdeckung vom Format eines Bill Fay.

7. Tony, Caro & John „Apocalypso“

Noch ein Juwel aus der britischen Popgeschichte, das bislang kaum Beachtung fand und nun vom deutschen Label Tapete wiederveröffentlicht wird, ist „All On The First Day“, das Debütalbum des Trios aus dem Jahr 1972. „Apocalypso“ ist bester psychedelischer Folkrock.

8. The Weight „Rich Man’s Pride“

Prägnante Riffs, wuchtiges Schlagzeug – und über allem schwebt der Gesang von Tobias Jussel. Die Wiener Hardrock-Adepten erwecken den Sound von Bands wie Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd und Black Sabbath mit viel Energie zu neuem Leben – und scheuen dabei kein Klischee.

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