Jenny From The Block

Es war ein warmer Dezembertag im Büro von Jennifer Lopez. Die Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin, Produzentin, Mogulin, Marke und Multimillionärin gab sich Mühe, nicht zuviel zu sagen. „Ich gebe mir Mühe, nicht zuviel zu sagen“, sagt sie tatsächlich. Sie sitzt auf einer Chesterfieldcouch aus Leder und trägt einen ernsten Gesichtsausdruck zu einem lockeren Pferdeschwanz und einem weißen Joggingoutfit, das viel Bauch zeigt. „Ich bin sehr glücklich. Mehr möchte ich nicht sagen.”

Das war nicht immer so. Für einen kurzen und schönen Moment vor langer Zeit war „zuviel sagen“ ziemlich genau ihr Ding. Rückblende späte Neunziger. Jennifer Lopez war mit einem Kellner verheiratet, den keiner kannte, empfing Reporter im Bikinitop an ihrem Pool in Beverly Hills und gab zum Beispiel sowas zum Besten: „Das Dorf hier ist zu klein für mich!”. Oder: „Ich ging ab wie eine Rakete; er war ein Fels.“ Oder: „Ich habe einfach die Aura eines Stars.” Oder: „Mich treibt die Angst allein zu sein.“ Sie erzählte, dass Oliver Stone nach würzigem Lavendel roch und wie Woody Harrelson sich die Lippen leckte („ziemlich dreckig”) und dass Madonna bei ihrem Leisten bleiben und lieber singen sollte statt zu schauspielern. Zu Gwyneth Paltrow fiel ihr Folgendes ein: „Wo hat sie gleich nochmal gespielt? Ich schwöre, ich hab’s vergessen.“

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