John und Yokos Bed-Ins

Lennons und Yokos berühmte Bed-ins von 1969 waren eine trotzige Geste des Hippie-Pazifismus in einem Jahr, in dem durch den Wahnsinn von Altamont, die Manson-Morde und den Tod von Brian Jones ein nachhaltiger Schatten auf die Rockmusik gefallen war. Das Paar bezog die Präsidenten-Suite des Amsterdamer Hilton Hotels und lud die Weltpresse ein, sie dort zu besuchen. Natürlich machten sich sofort Scharen schwitzender Medienmenschen auf den Weg, in der Hoffnung, die Lennons würden eine scharfe Nummer abziehen. Stattdessen fanden sie die beiden im Bett, umgeben von Blumen und Schildern mit der Aufschrift „Bed Peace“ oder „Hair Peace“. Dort blieben sie insgesamt sieben Tage (bis auf den zweiten, an dem das Zimmermädchen die Bettwäsche wechselte) und boten mehr oder weniger verständliche Einblicke in ihre Weltanschauung. „Wir müssen unsere Monster begraben und aufhören, Menschen zu verdammen“, predigte Lennon. „Wir sind alle Christus und Hitler. Wir wollen, dass Christus gewinnt.“

Weitere Bed-ins folgten, darunter eines in Montreal, das in dem Film „Imagine“ (1988) dokumentiert ist und bei dem es zu einer Konfrontation mit dem amerikanischen Cartoon-Zeichner Al Capp kam, dessen schroffer und herablassender Attitüde Lennon mit überraschendem Gleichmut begegnete. In der Montrealer Bettstatt nahm Lennon mit Hilte von Timothy Leary, Petula Clark und Mitgliedern des örtlichen Radha Krishna Tempels auch das auf, was später zu seiner persönlichen Hymne werden sollte: „Give Peace A Chance“.

„Wir wollen die Jugend ansprechen“, erklärte Lennon. „Die Jungen sind unsere Zukunft. Was macht es für einen Sinn, als Beatle berühmt zu werden und das dann nicht zu nutzen?“

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