Live-Branche fordert: Konzerte für Geimpfte ermöglichen!

Jens Michow vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft sieht in der Möglichkeit von Veranstaltungen allein für Geimpfte und Genesene vor allem eine Chance für die Eventbranche.

Deutschlands Impfquote steigt stetig an. Laut dem RKI haben bereits 61 Prozent aller Deutschen eine Impf-Dosis erhalten. Über 49 Prozent verfügen sogar schon über den vollständigen Impfschutz. Angesichts der aktuell wieder ansteigenden Corona-Zahlen spitzt sich nun auch die Diskussion über Lockerungen für bereits Geimpfte zu.

Jens Michow, geschäftsführender Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft sieht in einer Bevorteilung von Geimpften vor allem eine große Chance für die Eventbranche.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität

Gegenüber „Bild“ sprach Michow sich klar für die Möglichkeit aus, den Zugang auf Konzerten und anderen Veranstaltungen auf Geimpfte und Genesene zu begrenzen. Sobald jede*r Deutsche ein Impfangebot erhalten hat, müsse es möglich sein, so Michow, „eben für diejenigen, die den Schutz haben, auch Veranstaltungen durchzuführen und zwar ohne Restriktionen.“ Dabei bezog er sich vor allem auf die finanzielle Perspektive für Veranstalter*innen.

„Ich betone immer wieder gerne, dass Veranstaltungen mit Abstandsregelungen für uns keine Veranstaltung sind, weil sie nicht wirtschaftlich sind und professionelle Veranstalter müssen auch Geld verdienen können und mit 100 Prozent Kosten und 25 Prozent Einnahmen lässt sich nur mal kein Geld verdienen.“

So ein „2G“-Konzept für Veranstaltungen könnte für die Branche ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität bedeuten. Events könnten so in Zukunft wieder ohne komplexe und unwirtschaftliche Hygiene-Vorschriften stattfinden. Ein ähnliches Konzept hatte Englands Premierminister Boris Johnson jüngst auch angekündigt.

Für Michow sei dies der einzige Weg aus der Krise für die Branche. Er betonte auch, wie ernst die aktuelle Lage ist und stellte klar: „Die Branche ist sowas von am Ende, da helfen auch die vielen staatlichen Mittel nicht mehr.“

Nenas Verhalten ist „völlig daneben“

In einem Interview mit dem „Deutschlandfunk“ äußerte sich Michow am Montag auch zu einem Vorfall mit der Sängerin Nena. Diese hatte kürzlich bei einem Konzert ihr Publikum dazu ermutigt, aktiv gegen Hygiene-Vorschriften zu verstoßen. Die Aktion ist in Michows Augen „völlig daneben“ und würde der gesamten Branche schaden. „Ich hoffe, dass das nicht noch weitere Künstler kopieren“, so Michow, „dann darf sich keiner wundern, dass es noch länger dauern wird, bis wieder etwas gehen wird.“

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