Durch Clips auf YouTube erfährt die perfekt produzierte japanische Musik der 70er-und 80er eine globale Renaissance. Es ist als hörte man die größten Pop-Künstler des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal - nur heißen sie hier nicht Brian Wilson oder Prince sondern Haruomi Hosono und Tatsuro Yamashita
Gerade mal 20 Jahre nach dem Angriff auf Pearl Harbour, und nur zehn Jahre nachdem die Siegermacht USA ihre Besatzungstruppen aus Japan abgezogen hatten, gelang einem jungen Japaner eine höchst unwahrscheinliche Invasion auf stolzes amerikanisches Territorium. Kyū Sakamoto, damals gerade 21 Jahre, landete 1963 mit „Ue o muite arukō“ auf dem ersten Platz der US-Charts – die erste US-Nummer-1 in einer nichteuropäischen Sprache überhaupt. Weil das traurige, vollständig auf Japanisch gesungene Liebeslied zwischen „Surfin’ USA“ und „Puff The Magic Dragon“ wie ein Fremdkörper wirkte, taufte ein britischer Plattenboss den Titel (zu Deutsch etwa „Beim Laufen blicke ich gen Himmel“) den…