Lady Gaga, Britney, Rihanna: Pop am Fließband – diese 10 Hits wurden eigentlich für andere Künstler geschrieben

Die Pop-Welt ist zu großen Teilen eine Fließbandindustrie mit einer detaillierten Arbeitsteilung. Das Phänomen der weitergereichten Songs führt dies deutlich vor Augen.

In der Musikindustrie werden Lieder wie heiße Kartoffeln weitergereicht. Demo-Songs werden an Künstler gesendet, abgelehnt und von einem anderen aufgenommen. Aus Songs für Celine Dion und Chris Brown werden Hits von Aerosmith und Rihanna. Persönliche Noten – im doppelten Sinne – durch die Interpreten beim Songwriting bleiben nicht selten Fehlanzeige. Aus endlosen Beispielen hat ROLLING STONE zehn prominente Songs herausgesucht, deren Schicksal und Ziel ursprünglich ein ganz anderes sein sollte.

„Telephone“ – Lady Gaga / Gedacht für Britney Spears

Bevor Stefani Germanotta als Lady Gaga bekannt wurde, war sie als Songwriterin für andere Künstler aktiv und schrieb Songs für The Pussycat Dolls und Britney Spears. Ihr zukünftiger Hit „Telephone“, den sie letztlich gemeinsam mit Beyoncé aufnahm, entsprang ihrer eigenen Feder, allerdings zunächst um auf Britney Spears Album „Circus“ aus dem Jahr 2008 vertreten zu sein. Dazu kam es nie, sodass der Song ungenutzt zu Lady Gaga zurückkehrte – heute wird sie sich darüber freuen. Ein Demo mit Spears Gesang existiert angeblich, wobei nach wie vor Zweifel über die Echtheit der Stimme bestehen.

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„How Will I Know“ – Whitney Houston / Gedacht für Janet Jackson

Die Songwriter George Merrill und Shannon Rubicam schrieben die Ballade, die letztlich bei Whitney Houston landete, eigentlich für Janet Jackson. A&M Records bat das Duo, diesen Song an Janet Jacksons Management zu schicken, aber Michael Jacksons Schwester lehnte das Lied höflich ab. Zuvor hatte sie sich von ihrem Vater, Joseph Jackson, als Manager getrennt und John McClain als dessen Nachfolger eingesetzt. Der lang ersehnte Durchbruch sollte endlich gelingen.

Mitten in den Aufnahmen für ihr Album „Control“ im Jahr 1985 wollte „How Will I Know“ nicht recht in die Vision der Platte passen – der Durchbruch gelang trotz allem. Das Label hielt an dem Lied fest und gab es schließlich an Houston weiter, wodurch es zu einem ihrer größten Hits wurde. Eine klassische Win-Win-Situation.

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„Halo“ – Beyoncé / Gedacht für Leona Lewis

Dieses Beispiel ist einfach: Leona Lewis war zu beschäftigt, um die das Lied aufzunehmen, also schnappte es sich Beyoncé. Hinter den Kulissen arbeitete Lewis Mentor Simon Cowell fleißig daran, Ryan Tedder dazu zu bringen, den Song für seinen Schützling zu schreiben, aber Tedder wollte nicht warten. Tedders Version der Geschichte lautet dagegen etwas anders.

Dem One-Republic-Sänger zufolge war der Song die ganze Zeit für Beyoncé bestimmt. Alles, was er tat, war Lewis den Song zu geben, damit sich Beyoncé beeilen würde, ihn aufzunehmen. Seine Argumentation: Wenn Beyonce dachte, dass eine andere Künstlerin auf der A-List der R-’n‘-B-Sängerinnen die Single haben wolle, würde sie ihn unbedingt für sich haben wollen.

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„Hero“ – Mariah Carey / Gedacht für Gloria Estefan

Laut Mariah Carey, war diese US-Nummer-Eins ursprünglich für den gleichnamigen Dustin-Hoffman-Film von 1992 vorgesehen, aber die Produzenten des Films gingen stattdessen zu Luther Vandross „Heart of a Hero“ über. Während des Schreibens des Chart-Stürmers wurde Carey mitgeteilt, dass das Lied für Gloria Estefan gedacht sei. Carey selbst teilte sogar selbst mit, dass der Song nicht zu ihrem Stil passen würde. Nachdem sie und ihr Team es jedoch ihrer Plattenfirma vorgespielt hatten, bestanden Letztere darauf, dass Carey es für sich behält. Sie schliff das Lied auf ihre Bedürfnisse zurecht und veröffentlichte es schließlich doch unter ihrem Namen.

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„I Don’t Want To Miss A Thing“ – Aerosmith / Gedacht für Celine Dion

Als Liv Tyler ihre erste große Rolle in „Armaggedon“ bekam, sollte ihr Vater, Steven Tyler, Leadsänger von Aerosmith, mit seiner Band einen sentimentalen Song für den Film schreiben. Nachdem sie unterwegs waren, um ihr Album „Nine Lives“ zu promoten, ging die Band für diese Zwecke ins Studio. Entgegen der Hoffnungen stellte es sich für sie als äußerst schwierig heraus, das passende Lied zu finden, aber die Uhr tickte unaufhaltsam gegen sie. Schließlich fanden sie einen Track der gefeierten Songwriterin Diane Warren, der ursprünglich für Celine Dion bestimmt war. „I Don’t Want To Miss A Thing“ wurde zu einem ihrer größten Hits.

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„Miss Independent“ – Kelly Clarkson / Gedacht für Destiny’s Child

Für Kelly Clarkson war es nicht das erste Mal, dass ihr ein Lied zugeschustert wurde, der eigentlich für jemand anderen gedacht war. Ihr Riesen-Hit „Since U Been Gone“ wurde zunächst von Pink und Hillary Duff abgelehnt, bevor er letztlich bei ihr landete. Auf Clarksons Debüt-Album befindet sich zudem „Miss Independent“, ein Song, der von Destiny’s Child an Christina Aguilera weitergereicht wurde, die große Teile des Textes beisteuerte. Auf das Aguilera-Album „Stripped“ schaffte er es dennoch nicht. Kelly Clarkson schrieb die Bridge und nahm das Lied schließlich auf. Respekt bekam sie dafür allemal – Christina Aguilera betonte später, wie sehr sie Clarksons Version mochte.

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„I’m A Slave 4 U“ – Britney Spears / Gedacht für Janet Jackson

Beinahe wäre es nie zum legendären Python-Auftritt von Britney Spears bei den MTV Video Music Awards 2001 gekommen. Nun, vielleicht hätte sie es doch irgendwann getan, allerdings nicht zum Song „I’m A Slave For You“. Das Produzenten-Team The Neptunes (Pharell Williams und Chad Hugo) konzipierten den Song ursprünglich so, dass er zu Janet Jacksons typisch sexuell aufgeladener Ausrichtung passte, gaben ihn aber schließlich dem Mädchen von nebenan. Für Spears sollte es der Übergang vom Mädchen zur reifen Frau werden.

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„Toxic“ – Britney Spears / Gedacht für Kylie Minogue

„Toxic“ wurde von der gleichen Person geschrieben, die für Minogues Hit „Can’t Get You Out of My Head“ verantwortlich war. Die Britin Cathy Dennis ist eine der am meisten gefragten Songwriterinnen der Welt und hatte ihre Finger bei zahlreichen Produktionen im Spiel, darunter „I Kissed A Girl“ von Katy Perry. Minogue kommentierte nie, warum sie das Lied abgelehnte – Britney Spears bescherte es ihren einzigen Grammy.

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„Umbrella“ – Rihanna / Gedacht für Britney Spears

Zu Beginn von Rihannas Karriere erhielt sie häufig das, was andere übrig ließen (darunter „S.O.S.“, das von Christina Milian abgelehnt wurde). Britney Spears hatte die Aufnahmen für ihr Album „Blackout“ gerade beendet, sodass die Verantwortlichen ihres Labels „Umbrella“ ablehnten und es an Mary J. Blige weitergaben. Auch Blige sah es nicht für sich selbst, weshalb das Lied schließlich in den Händen von Rihanna landete. Ebenso wie der Grammy, den sie 2008 dafür erhielt.

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„Disturbia“ – Rihanna / Gedacht für Chris Brown

Ursprünglich sollte „Disturbia“ auf der Wiederveröffentlichung des Album „Exclusive“ von Chris Brown landen. Dieser war jedoch der Meinung, dass eine weibliche Stimme besser dafür geeignet sei. „Disturbia“ war Rihannas dritter Nummer-Eins-Hit in den USA und verhalf außerdem dem Produzenten Brian Kennedy zu Weltruhm.

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