M.I.A.: Darsteller verteidigt das brutale Video „Born Free“.
Es war und ist der Aufreger der letzten Woche: M.I.A.s Clip zu ihrem neuen Song "Born Free" von Regisseur Romain Gavras. Während selbiger zum Clip schweigt und M.I.A. gebeten hat, dies auch zu tun, verteidigt der "erschossene" Junge das Video.
Vielleicht wird es M.I.A. bereut haben, dass ihr neues Video just ein paar Tage vor ihren Promotionterminen in London veröffentlicht wurde. Wie Kollege Hentschel berichtete, stellte sie auch zu Beginn des Interviews klar, dass sie der Regisseur Romain Gavras gebeten hätte, sich nicht explizit zum „Born Free“-Video zu äußern – womit es sich der Herr vielleicht ein wenig zu einfach macht. Und sie im Übrigen auch.
Der Welt am Sonntag sagte M.I.A. dann – auch eher wenig überzeugend: „Na ja, im Grunde ist es eine Antwort auf Lady Gagas ‚Telephone‘-Video. Nur dass unser Film in einem verwahrlosten Apartmenthaus beginnt und nicht in einem Gefängnishof. Dass bei uns die Leute auf einem Feld sterben und nicht in einem Restaurant. Und dass bei Gaga die Frauen die Macht haben und nicht die Männer.“ In ihrem Video werde zwar nicht getanzt, dafür gäbe es „rennende Jungs“. Naheliegender wäre vielleicht der Verweis auf die „South Park“-Folge „Ginger Kids“ gewesen, der schon im November 2009 im „South Park“-Universum durchspielte, dass man bestimmte sogenannte „rassischen Merkmale“ auch mal „spaßeshalber“ gegen Rothaarige verwenden könnte – um auf diese Weise die Hirnrissigkeit einer solchen Vorverurteilung aufzuzeigen.
Bezeichnenderweise kam der sinnigste Kommentar aus dem Kreis der am Clip beteiligten nun von dem Kinderdarsteller Ian Hamrick (Foto), der sich gegenüber tmz.com wie folgt äußerte: „Ich glaube, sie wollte Gewalt abbilden, um Gewalt zu beenden.“ Das Video sei allerdings tatsächlich nicht für Kids gemacht – und er habe es folglich auch noch nicht in voller Länge gesehen. Was wohl auch besser ist, sonst würde er nämlich sehen, wie er in Zeitlupe gefilmt per Kopfschuss liquidiert wird. Das Video sei vielmehr für „die Leute, die das im richtigen Leben tun, und an wem auch immer Völkermorde verüben. Sei es an Italienern oder an Afrikanern – Völkermord bleibt Völkermord.“ Hamrick stellte außerdem klar, dass er gewusst habe, welche Rolle er zu spielen hatte und worum es in dem Clip ginge. M.I.A. sei zudem ein „Sweetheart“.
Wer sich noch einmal dem Video zu „Born Free“ aussetzen will, bitte sehr:
M.I.A, Born Free from ROMAIN-GAVRAS on Vimeo.