Mitten im Leben – Mit ihrem vertonten Tagebuch hat sich LISA MIS- KOVSKY nun doch in die Öffentlichkeit getraut

Es ist doch fast immer so, dass man zuerst weiß, was man nicht will, bevor man dahinterkommt, was man will. So oder ähnlich verhält es sich auch bei Lisa Miskovsky, die gerade im Begriff ist, sich einer breiteren Hörerschaft vorzustellen und genau zwei Dinge rundheraus ablehnt: aus dem gemütlichen Nordschweden wegzuziehen und sich darüber Sorgen zu machen, dass faule Journalisten sie permanent mit Alanis Morissette vergleichen könnten.

Darüber denkt sie gar nicht nach und zählt stattdessen zwei Haupteinflüsse auf, die wohl niemand, der ihren solide losrockenden Erstling „Lisa Miskovsky“ gehört hat, vermutet hätte. „Ich habe mich sehr intensiv mit den Arbeiten von Jane’s Addiction und Tool beschäftigt, weil ich denke, dass Perry Farrell und Maynard James Keenan großartige Künstler und hoch interessante Menschen sind.“ Deren komplizierten Charakter teilt Miskovsky allerdings nicht – sie steht mitten im Leben und hat Spaß daran.

Eine große Leidenschaft der 26-Jährigen sind Kinofilme. Unglücklicherweise zählt ihr Bekanntenkreis eher zur „Pearl Harbor“-Fraktion, weshalb sich die Miskovsky auch schon mal zähneknirschend „Con Air“ anschauen musste. „Das ist wirklich eine schlimme Sache. So habe ich bis heute noch nicht ,Dancer In The Dark‘ gesehen, weil meine Freunde lieber einen ,positiven‘ Streifen gucken wollten. Das muss ich unbedingt noch nachholen. Ich liebe gute Filme!“

Hauptberuflich möchte die passionierte Snowboarderin allerdings weiterhin Songs schreiben – auch wenn sie diese anfanglich gar nicht veröffentlichen wollte. „Ich denke oft darüber nach“, sinniert Lisa, „ob ich nicht zu viel von meinem Innenleben preisgebe. Texte sind ja ein bisschen wie Tagebucheinträge, und meine wirklichen Tagebücher sind auch alle mit einem Schloss versehen.“ Einen der Schlüssel hat sie, wie sie schamhaft konzedieren muss, jedoch schon vor längerer Zeit verloren.

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