Neu im Plattenregal: Die Alben vom 11. November 2011

Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos, und simfy-Streams. Mit dabei: Ben Folds, R.E.M., Snow Patrol, Beatsteaks u. a.

In unserem beliebten Überblick der Alben der Woche reisen wir weiterhin durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir Ihnen einen Besuch in der CD Lounge Georg Kruse, Wilhelminenstr. 25 in 64283 Darmstadt. Alle Infos gibt es hier.

Hier wieder eine Auswahl der neuen Alben im simfy-Player (die Songs sind ca. zwei Wochen hörbar):

Beatsteaks – „Boombox+x“ (Warner)
Wir erinnern uns: Die Beatsteaks aus Berlin landeten mit „Boombox“ im Februar prompt auf der 1 der Albencharts – kurz vorher besuchte Torsten Groß die Berliner in ihrem Studio. Im Juli waren sie noch einmal zu Gast auf unserer Website – oder eher umgekehrt: Wir waren zu Gast bei ihrem Auftritt in London im Rahmen des iTunes-Festivals. Auch ihre umfeierten Konzerte konnte man sich bei uns in dieser Galerie anschauen. Und jetze? Passend zu kürzlich gestarteten Herbst/Winter-Tournee erscheint das Debüt nun noch einmal mit allerlei Dreingaben. Die Band erklärt: „Am 11.11., so Gott will, veröffentlichen wir die sogenannte Boombox+X auf CD! Darauf werden enthalten sein: Die komplette BOOMBOX, plus die besten B-Seiten der Boombox-Singles. Außerdem alternative Versionen der Lieder Alright, Let’s See, Behavior, Fix It, eine Live-Version von What‘s Coming Over You aus der Berliner Wuhlheide sowie neue Coverversionen der Bands MCLUSKY und ALL.“ Irgendwie schade, dass man nun als Fan noch einmal das eigentliche Album kaufen muss, wenn man die Songs physisch besitzen will – aber das ist in der Tonträgerwelt der „Deluxe Edition“s ja inzwischen Standard…
>>>> Video: Beatsteaks – „Milk & Honey“

Bonaparte – „0110111 Quantum Physics & A Horseshoe“ CD & DVD (Staatsakt/Rough Trade)
Das Live-Album samt DVD wurde ja bereits hier ausführlich vorgestellt. Irgendwie passend, dass der Film zum Live-Zirkus bzw. -Karneval am 11.11. erscheint…
>>>> Video: langer Trailer zum Film

Los Campesinos – „Hello Sadness“ (PIAS/Rough Trade)
Drei Sterne gibt es in unseren Kurzrezensionen in der kommenden Ausgabe: „Gleich mit den ersten beiden Songs – ‚By Your Hand‘ und ‚Songs About Your Girlfriend‘ – bestätigen die Los Campesinos!, dass sie vor allem zwei Inspirationsquellen haben: Bright Eyes und Arcade Fire. Im mitreißenden ‚To Tundra‘ kommt die walisische Combo ihren Vorbildern gefährlich nahe.“
>>>> Video: Los Campesinos – „By Your Hand“

The Fall – „Ersatz G.B.“ (Cherry Red/Rough Trade“)  
„Ich hab geträumt, ich war Platten kaufen mit Mark E. Smith, natürlich hat er mir gesungen, wie grässlich alles ist“ – frei nach Tocotronic. Nun also ein weiteres Album von den stets ebenso intelligenten wie miesgelaunten The Fall – müsste inzwischen das 29. sein. „Ersatz G.B.“ ist natürlich nicht wirklich experimentierfreudig, aber zeigt die Stärken von The Fall mal wieder auf. So kompromisslos lärmend, sezierend und nuschelnd kann eben nur Smith. Unser Forum freut sich schon eine ganze Weile drauf, wie man hier lesen kann
>>>> Stream: The Fall – „Nate Will Not Return“

Ben Folds – „The Best Imitation Of Myself – A Retrospective“ (Epic/SMARIS/Sony Music)
15 Jahre musikalischen Schaffens galt es für Ben Folds zu durchforsten. Es dauerte – so Folds – „acht Monate“. Aber, so verriet er unseren US-Kollegen, bei dieser Sammlung handelt es nicht um ein schnödes Best of: „Es wurde ab dem Moment spannend, in dem es von einem Best of – das jeder wie ein Mixtape gestalten kann – zu Etwas mutierte, das ungehörte Tracks und Raritäten beinhaltet.“ Zudem sind auch eine Hand voll neu eingespielte Songs drauf, zum Beispiel dieser hier…
>>>> Stream: „Stumblin‘ Home Winter Blues“

Eleanor Friedberger – „Last Summer“ (City Slang/Universal)
Das Soloalbum der Dame von den Fiery Furnaces kommt bei unserem Rezensenten Sebastian Dalkowski mit drei Sternen weg. Warum dem so ist, lesen Sie hier.

Nina Hagen – „Volksbeat“ (Polydor München/Koch Universal/Universal)
Die erleuchtete Nina Hagen hängt Ohr und Schnauze an den „Volksbeat“ und macht zur Abwechslung mal wieder die Rotzrock-Röhre. Schon der erste Song – „Bitten der Kinder & An meine Landsleute“ – ist ein wütendes Keifen, mit rollendem „R“ und Punkbrett im Hintergründ. Klingt, krank wie der Song ist, fast wie die gloriosen Stalin (falls die noch jemand kennt). Auf Dauer wirkt das Aufgekratzte, Angepisste jedoch ein wenig gewollt – und dagegen hilft dann ein Ska-Pop-Song namens „Jesus Ist Ein Freund Von Mir“ auch nur bedingt…

Sara Johnston – „Trespassing“ (Sjcv/Cobraside/Cargo)
Was machen eigentlich Bran Van 3000? Kennt die heute noch einer? „Drinkin‘ In L.A.“ und so? Nun denn, Sara Johnston hat dort jedenfalls gesungen, tourt momentan mit Heather Nova durch die Landen und hat nun ihr zweites Soloalbum am Start. Und das kann durchaus was, auch wenn man es ein wenig aus der Zeit gefallen klingt, und an Spät-90er-Bands wie Madder Rose und die frühen Rilo Kiley denken lässt. Aber das ist ja alles andere als schlecht…

Lindi Ortega – „Little Red Boots (Digipack)“ (Last Gang/PIAS/Rough Trade)
Man kennt sie schon aus unserem Interview und unserer Live-Session. Nach diversen Verzögerungen steht nun endlich das Debüt der Songwriterin in den Regalen, die manch einer vielleicht von der Solotour des Brandon Flower von den Killers kennt. Gut gemachte Mischung aus Pop und Country.
>>>> Video: Lindi Ortega – „Little Lie“ live

R.E.M. – „Part Lies Part Heart Part Truth Part Garbage 1982-2011“ (Warner Bros./Warner)
Irgendwie fühlt sich das Ende von R.E.M. noch gar nicht so endgültig an, wie es ja eigentlich ist. Vielleicht liegt es daran, dass man weiß, dass Michael Stipe und Peter Buck noch immer abschließende Interviews geben, um die letzte Veröffentlichung zu bewerben. Dabei handelt es sich um die Doppel-CD „Part Lies, Part Heart, Part Truth, Part Garbage 1982-2011“, die am kommenden Freitag erscheint. Leider ist die Tracklist nicht deckungsgleich mit unseren 20 Songs von R.E.M. für die Ewigkeit, und unser Redaktionsfavorit „Find The River“ ist nicht mal drauf – aber wir wollen uns ja nicht beschweren. Und außerdem sind die insgesamt 40 Songs ein gelungener Rundumschlag, der zwar dem Herzblutfan keine neue Erkenntnis bringen wird, den man sich aber trotzdem ruhigen Gewissens in die Sammlung stellen kann.

Snow Patrol – „Fallen Empires“ (Polydor/UID/Universal)
Mehr als Langeweile nach Zahlen sei das Album laut der Review Frank Lähnemanns. Diese ist bereits online zu finden. Hier entlang, bitte. In der kommenden Ausgabe gibt’s die Herren übrigens noch einmal im Interview.

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