Nie wieder Frei.Wild und Böhse Onkelz: Bands bei Spotify blocken

Spotify ermöglicht die Sperrung von Künstlern und Bands, um sie nie wieder hören zu müssen.

Streaming-Anbieter Spotify testet seit geraumer Zeit eine Funktion, die alles rausschmeißt, was ansonsten unglücklicherweise in automatisch kuratierten Playlisten und Daily Mixes auftaucht. Zum Teil basieren diese Vorschläge auf Algorithmen, die das Nutzerverhalten spiegeln (nach dem Motto: Wer den Soundtrack zu „Bohemian Rhapsody“ hört, mag auch „Somebody To Love“ und Live-Aid-Band U2). Viele User haben aber auch die Vermutung, dass Spotify bewusst bestimmte Bands in die Listen spült, die besser vermarktet werden.

So werden Anhänger von Taylor Swift mitunter konfrontiert mit Schlager-Bombast von Helene Fischer, auch wenn die Ähnlichkeiten über Haarfarbe und Power-Akrobatik auf der Bühne kaum hinausgehen. Genau das soll nun der Vergangenheit angehören. Mit einem simplen Klick wird die Musik eines Künstlers in der persönlichen Bibliothek, in (automatisch kuratierten) Wiedergabelisten, Charts, Radios und in allen anderen Bereichen blockiert.

User hatten sich schon seit Jahren eine Sperr-Funktion bei Spotify gewünscht
User hatten sich schon seit Jahren eine Sperr-Funktion bei Spotify gewünscht

Spotify: Musik blockieren leicht gemacht

Danach wird es nicht mehr möglich sein, Songs oder Alben eines einmal gesperrten Acts noch einmal abzuspielen. Dazu müsste er erstmal wieder freigeschaltet werden. Kooperationen mit anderen Künstlern sind genauso wie Beteiligungen an unterschiedlichen Bands – so weit geht die Technik dann auch nicht – sind nicht von der selbstgewählten Sperre betroffen. Wer keine Lust mehr auf das Solowerk von Macca hat (ist das überhaupt möglich?), der kann sehr wohl noch Wings hören.

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Die neue Funktion kann über den Menü-Button auf einer Künstlerseite aufgerufen werden, wo dann die Option „Diesen Künstler nicht abspielen“ ausgewählt werden kann. Spotify betont aber, dass die Block-Funktion noch nicht vollständig freigeschaltet ist. Bereits 2017 hatte das Unternehmen mit einer solchen Option geliebäugelt, sich aber nach „ernsthafter Überlegung“ dagegen entschieden.

Zufriedenes Grinsen, geöffnetes Hemd auf blanker Brust – die Beine übergeschlagen: So präsentiert sich Philipp Burger aktuell auf Facebook. Der Frei.Wild-Sänger hat allem Anschein nach großen Grund zur Freude, Grund, sich zurückzulehnen. Nachdem er von der Leipziger Buchmesse (21.-24. März 2024) ausgeladen wurde, scheinen sich die Dinge nun wieder in seine Richtung zu bewegen.

„Ja Leute, da war ganz schön Action drin! Durch kritische Stimmen hinter den Kulissen der Lit Pop war mega Unruhe aufgekommen. Da war so viel Druck drauf, dass der Veranstalter gestern die Reißleine gezogen und man mich dann ausgeladen hat“, schrieb der 42-Jährige kurz vor Mitternacht am gestrigen Mittwoch (31. Januar) in dem sozialen Netzwerk.

Was war geschehen?

Wie Burger zuvor auf Instagram schrieb, sei er vom Programm der Veranstaltung „LitPop“ gestrichen worden. Weil, wie er sagt, ein anderer Künstler sonst mit einer Absage gedroht hätte. Burger berichtet, dass er sich von seiner rechtsradikalen Vergangenheit distanziert. In rechten Kreisen genießen Frei.Wild jedenfalls noch immer extrem hohes Ansehen. Begeistert singen Fans Songzeilen wie „Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache“ oder „Du kannst dich nicht drücken /Auf dein Land zu schauen / Denn deine Kinder werden später darauf bauen /Sprache, Brauchtum /Und Glaube sind Werte der Heimat / Ohne sie gehen wir unter /Stirbt unser kleines Volk“ aus voller Kehle mit. Es gibt Fotos von ihm als jungen Mann, auf denen er den „Hitlergruß“ zeigt.

thurrott.com
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