Für Oliver Pocher sind Influencer eine schlimmere Seuche als Corona

Seit Tagen schimpft der Comedian - selbst in Heimquarantäne - über über die Ignoranz deutscher Influencer in der Corona-Krise.

„Ich raste aus!“ Oliver Pocher scheint in seiner Coronavirus-Quarantäne eindeutig zu viel Zeit zu haben. Jedenfalls so viel Zeit, endlich mal dazu zu kommen, im Netz anzuschauen, was deutsche Instagram- und YouTube-Influencer so zum Thema dieser Tage produzieren.

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Das ist für den Comedian derart erschreckend, dass er vor den Augen seiner filmenden Ehefrau Amira regelrecht ausflippt. Vor allem das im Netz zur Schau gestellte unbedarfte Konsumverhalten ohne Interesse für die gebotenen Distanzregeln im Alltag treibt Pocher das Blut in den Kopf.

„Ich mach‘ euch alle tot!“

„Ich mach‘ euch alle tot!“, kreischt er, um dann später auszuholen: „Wenn’s der Virus nicht macht, dann mach ich’s!“ Konkret bezieht er sich in seinen Videos, die im Ton auch die Hysterie mancher Influencer parodiert, zugleich aber seinen eigenen Coronavirus-Wahn ausstellen sollen, auf Influencer(innen) wie Sarah Harrison, Johannes Haller, Anne Wünsche und Jenny Frankhauser.

https://twitter.com/oliverpocher/status/1240717533302476802

https://twitter.com/oliverpocher/status/1240758898468040707

Die Schwester von Daniela Katzenberger ist für ihn ein besonders negatives Beispiel, palavert sie doch davon, noch schnell zum Frisör zu müssen, bevor nichts mehr erlaubt ist. Pocher: „Wir haben fucking Corona und du gehst noch zum Friseur. Du bist so eine Hohlbirne!“

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Inzwischen hat der 42-Jährige nach einigen Reaktionen der Kritisierten seine Häme etwas zurückgeschraubt. In einem neuen Influencer-Update am Freitag (20. März) fischte er dennoch drei weitere Perlen aus dem Selbstvermarkter-Ozean.

https://twitter.com/oliverpocher/status/1240986696361086977

Glücklich und unbelehrbar am verlassenen Strand

Die österreichische Fitness-Bloggerin Stephanie Davis kritisierte er, weil sie völlig hemmungslos auf den Seychellen ihre eigenen Produkte bewarb. Die Ex-Monrose-Sängerin Senna führte er vor, weil sie in einem Video zeigte, wie sie quasi in letzter Minute noch ihre Nägel machen ließ (obwohl dies eigentlich das Dämmlichste ist, was man zur Zeit machen kann).

Den Vogel schoss für Pocher aber Vanja Sarova ab, die sich während eines Urlaubs in den Staaten darüber freute, einen Strand ganz allein für sich zu haben und selbst nach einem Polizei-Hinweis, sich doch nachhause zu begeben, noch andeutete, den nächsten verlassenen Strandabschnitt zu suchen.

Nach seinem glasklaren Rant rief der RTL-Komiker seinen Zuschauern noch ins Gewissen, gefälligst am Samstag nicht noch schnell im Park zu grillen, weil am Montag eine mögliche Ausgangssperre drohen könnte (in Bayern und im Saarland ist er zum Zeitpunkt der Produktion dieser Nachricht schon beschlossen). Das wäre dann seiner Meinung nach tatsächlich so dumm wie die meisten Influencer(innen) im Netz.

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