R. Kellys Konzert bei Stuttgart: hoch- oder wegverlegt?

Geplantes Konzert wird von Ludwigsburg nach Sindelfingen verlegt. Angeblich aus „Kapazitätsgründen“. Der Grund dafür scheint jedoch nicht ganz eindeutig.

Gegen R. Kelly wird in den USA wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt, und die vor einigen Tagen gestartete Online-Petition gegen die anstehenden Deutschlandkonzerte von R. Kelly haben mittlerweile über 35.000 Menschen unterschrieben. Die Stimmen richten sich gegen die geplanten Auftritte des Rappers in Stuttgart (12. April) und Hamburg (14. April). Das Konzert bei Stuttgart sollte ursprünglich in der Ludwigsburger MHP Arena stattfinden, wurde aber jetzt „aufgrund der hohen Nachfrage“ in den Glaspalast nach Sindelfingen „hochverlegt“.

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Das teilte ein Sprecher der Stadt Ludwigsburg gegenüber der dpa mit. Demnach bestehe kein Zusammenhang zwischen der Petition gegen Kelly, bestreitet der Veranstalter. Das Konzert wurde aus „Kapazitätsgründen verschoben“. Das soll jetzt am gleichen Tag im 35 Kilometer entfernten Sindelfingen im Glaspalast stattfinden. Die Veranstaltungshalle bietet allerdings nur geringfügig mehr Plätze als die MHP Arena in Ludwigsburg.

R. Kelly, gegen den momentan das FBI ermittelt, muss sich seit der im Januar erschienenen Doku „Surviving R. Kelly“ verstärkt gegen die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs wehren. Unter dem Aufruf „#RKELLYSTUMMSCHALTEN – Sexualverbrechern keine Bühne geben“ will die Petition die Auftritte von Kelly in Deutschland unbedingt verhindern.

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Die Verlegung des Konzerts bei Stuttgart verbucht die Petition als Teilerfolg für sich. „Wir appellieren nochmals an den Veranstalter, die Veranstaltungen abzusagen und den Gegenwind von inzwischen knapp 30.000 Menschen ernst zu nehmen“, schrieben die Initiatoren auf der Internetseite Change.org.

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Der Veranstalter wollte sich zu den Vorwürfen gegen R. Kelly äußern. „Wir sind Veranstalter von Beruf und buchen den Künstler aufgrund seiner nicht bestreitbaren musikalischen Karriere und Leistung“, sagte er der Deutschen Pressagentur. „Der Sänger habe weltweit zahlreiche Fans, die ihn gern live erleben möchten. Jeder könne frei entscheiden, ob er das Konzert besuchen wolle oder nicht. Es sei nun an Ermittlern, Anwälten und Richtern, anhand der Fakten in diesem Fall ein Urteil über Schuld und Unschuld der Privatperson R. Kelly zu fällen. Solange hier kein rechtsgültiges Urteil gefällt wird, sind wir an unseren Vertrag mit dem Künstler gebunden.“

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