Rammstein: Was ein brennender Flake mit „Dexter“ zu tun hat

Als Kind spielte er mit Weltkriegsmunition, dann arbeitete in einem Bergwerk. Die nächste Karrierestufe musste ihn zwangsläufig zu Rammstein führen. In einem Interview gab Pyrotechniker und Tour-Manager Nicolai Sabottka Details zu seiner Arbeit mit Rammstein bekannt.

Rammstein sind momentan unaufhaltbar: Noch inmitten ihrer Europa-Tournee steckend, kündigte die Band schon jetzt Konzert-Daten für 2020 an. Innerhalb weniger Stunden waren alle Karten ausverkauft und die Fans stinksauer. Was besonders viele Zuhörer unter anderem an dem Kauf der durchaus kostspieligen Tickets reizt, ist die Show, die die Band und ihr Team auf die Beine stellen.

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In einem Interview gab Nicolai Sabottka, seit 24 Jahren Tour-Manager und Pyrotechnik-Entwickler für Lindemann & Co., nun einige Details zu den Pyrotechnik-Konzerten bekannt. Für feurige Experimente interessiert sich Sabottka schon seit Kindertagen: „Zum Missfallen meiner Eltern habe ich – ohne das fundierte Wissen von heute – unzählige Experimente mit Weltkriegsmunition, selbstgebauten Rohrbomben, Rauchkörpern und anderen abenteuerlichen Konstruktionen gemacht. Dass da noch alle Finger dran sind ist ein schieres Wunder“, sagt er zu „Metal1.info“.

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„Wir haben schon das eine oder andere Einfamilienhaus versenkt“

Später wurde er dann von Rammstein rekrutiert, um mit ihnen gemeinsam an den verrücktesten Ideen zu schrauben. Mittlerweile gibt es bereits ein riesiges Team, dass sich nur mit der Entwicklung feuriger Gadgets beschäftigt: „Wir haben uns schon früh mit der Entwicklung unserer eigenen Flammensysteme beschäftigt und haben mittlerweile eine eigene ‚Research and Development‘-Abteilung, in der so hübsche Sachen wie Tills Flammenrucksack entwickelt und gebaut werden.“

Dass das ganze sehr kostspielig ist, überrascht nicht. Selbst Testläufe, für die kein Erfolgsgarant besteht, kosten horrende Beträge: „Das kann manchmal sehr frustrierend sein. Wir haben schon das eine oder andere Einfamilienhaus versenkt, nur um festzustellen, dass bestimmte Effekte so, wie wir sie wollten, nicht umsetzbar sind.“

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„No risk, no fun“

Woher Sabottka sich beispielsweise die Inspiration für den Flammenwerfer holte, mit der Till Lindemann den im Schutzanzug steckenden Keyboarder Flake brutzelte, wird den ein oder anderen erstaunen: „Die Kanone basiert auf unserem Standard-Flammensystem und die Idee mit dem Schutzanzug kam mir vor ein paar Jahren bei einer Folge der Serie „Dexter“. Dort gab es einen Irren, der in einen Linienbus stieg, sich einen solchen Anzug überzog und danach alle Insassen mit Benzin übergossen und angezündet hat. Tja, und da stehen wir nun mit unserer Kanone, Till und Flake …“

Bei derart ausufernden, oder wie Sabottke es bezeichnet „teils exzentrischen“, Ideen steigt natürlich auch immer das Risiko, das man mit gründlicher Planung minimieren muss. Doch das nimmt Sabottka in Kauf: „Wie sagen die angelsächsischen Kollegen immer: „No risk, no fun!“

Bob King Redferns
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