Randnotizen

Mit einer Special Edition dieser Rubrik feiern wir den Start unserer Web-Schatzkammer „Das Archiv – Rewind“: Ab sofort stehen (auch) 18 Jahre „Randnotizen“ online.

2003

Wachabküssung

Für eine MTV-Live-Übertragung war viel Zunge im Spiel, als MADONNA bei den Video-Awards am 28. August 2003 BRITNEY SPEARS küsste. Dass Christina Aguilera (nicht im Bild) danach auch noch drankam, vergaß die Geschichtsschreibung – Britney dagegen ist auch für den ROLLING STONE wichtig genug gewesen, um 2000 und 2001 je eine Titelstory zu bekommen. Auch spätere Fehltritte der jungen Diva wurden auf diesen Seiten alles andere als respektlos diskutiert. Nachzulesen im Archiv!

2006

Mick fördert junge Talente

Die 2003 ebenfalls von Madonna geknutschte, aber weit weniger gewürdigte CHRISTINA AGUILERA bekam doch noch ihren großen ROLLING STONE-Moment, als sie am 29. Oktober und 1. November 2006 zwei Mal im New Yorker Beacon Theatre mit den Rolling Stones auftrat. „Live With Me“, ihr gebollertes Duett mit dem sichtlich amüsierten MICK JAGGER, verewigte Martin Scorsese im Film „Shine A Light“, der an den zwei Abenden gedreht wurde. Praktisch verloren waren dagegen viele der großen ROLLING STONE-Jagger-Richards-Stories, die es bisher nur auf Papier gab: die „100 Licks“-Liste mit den besten Stones-Songs oder die karriereumspannende Live-Retrospektive von 2006. All das ist nun online verfügbar, in „Das Archiv – Rewind“.

1995

Kleiner als Godzilla

Am 15. Juni 1995 (der deutsche ROLLING STONE hatte eben die achte Ausgabe veröffentlicht) unternahm MICHAEL JACKSON seine Themsefahrt durch London – als zehn Meter hohe Promo-Statue. Im Heft sah man das Comeback Scott Walkers sowie die Kollaboration von Pearl Jam und Neil Young als größere Themen.

2010

Medium, ohne Beilagen

Die Menge an Diskursthemen (vom Macht-system Mode über Frauenrechte bis zu Vegetarismus), die LADY GAGA mit ihrem Fleischkleid, nun ja: angeschnitten hat, ist immens. Trotzdem bedeutete das lappige Ding, das sie am 12. September 2010 in Los Angeles zu den MTV Music Video Awards trug, in letzter Konsequenz – nichts. Früheren Pop-Generationen wäre das nicht so leicht gefallen, heute haben wir Gaga, Katy Perry oder Rihanna, die maximal viele Zeichen aussenden, damit minimal wenig zu sagen scheinen – aber auch im ROLLING STONE ihre Spuren hinterlassen. Das große Gaga-Interview von Neil Strauss steckt ebenso im Online-Archiv wie die wildesten Fotos von Katy Perry – für Zeitverschwendung zwischen den ernsteren Dingen.

1997

Mein Kumpel ist Staatschef

Später wurde es zum Sündenfall der Britpop-Geschichte stilisiert, damals galt es nur als Geste mit komischem Geschmack: Als TONY BLAIR, gerade in die Downing Street gezogener britischer Neu-Premierminister, am 30. Juni 1997 Housewarming-Party feierte, lud er den Oasis-Bandleader NOEL GALLAGHER ein. Irgendwie wurde das Erwachen der englischen Popszene seinerzeit als Parallelveranstaltung zum Labour-Partei-Aufbruch interpretiert – und es war die erste große musikalische Explosion, die der (da-mals junge) deutsche ROLLING STONE komplett dokumentieren konnte. Oasis-Single-Reviews, Pulp- und Blur-Interviews, Berichte über vergessene Meister wie Gene und Dodgy: Das STONE-Archiv enthält überraschende Schätze.

2004

Auszugsparty

Wer sich heute noch einmal diese berühmte Szene anschaut, die sich in der Halbzeitpause des Super Bowl am 1. Februar 2004 in Houston, Texas ereignete – der muss sich fragen, wie überhaupt jemals jemand glauben konnte, JUSTIN TIMBERLAKE habe JANET JACKSON nur „aus Versehen“ das halbe Lederkleid vom Körper gerissen. „Nipplegate“ kam leider zu früh für YouTube, das erst ein Jahr später ans Netz ging – allerdings war der Brust-Vorfall der Blueprint für die Zeit, in der es fast keine echten öffentlichen Pannen mehr gibt, nur noch virale Kampagnen. Die populärsten Ausnahmen: Pete Doherty und Amy Winehouse, zwei tragische Künstler der Nuller-Jahre, deren Aufstieg und Fall wir (nicht nur) auf den „Randnotizen“-Seiten intensiv verfolgt haben.

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