19 von Kazushi Watanabe :: Start 5.12.

Am hellichten Tage zerren drei Männer den Studenten Usami (Daijiro Kawaoka) von seinem Motorrad und in ihr Auto. Der Anfuhrer Yokohama (Kazushi Watanabe) hat eine Pistole und stellt einige Fragen, auf Gegenfragen erhält Usami aber keine Antwort. Der Fahrer Kobe (Ryo Shinmyo) sagt nicht ein Wort, Chiba (Takeo Noro) trägt eine Wollmütze, raucht und fotografiert ständig. Sie fahren mit ihm durch die Stadt, gehen ins Restaurant, in den Zoo und eine Spielhalle. Usami versucht zu fliehen, doch das Trio fängt ihn mit unbeirrbarer Ruhe wieder ein. Schließlich halten sie am Strand, kidnappen einen weiterenjungen und stellen beide vor eine existenzielle Wahl.

„19“ basiert auf einem ähnlichen Erlebnis eines Freundes von Watanabe, das er schon als Kurzfilm umgesetzt hatte. Damals war er 19 Jahre alt, daher der Titel. Der Freund hat nie eine Erklärung für seine Entführung bekommen, und die liefert auch Watanabes fiktiv erweitertes Spielfilm nicht. „19“ ist mit ausgebleichten, grobkörnigen Farben vor allem eine visuelle Entdeckung. Über Blicke, Gesten und Bildperspektiven erschließt sich eine aberwitzige, meditative Atmosphäre, in deren Stille und Langsamkeit kurze Dialoge knallen wie die spärlichen Gitarrenriffs. Könnte von Takeshi Kitano sein.

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